Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat neue "brutale Terrorangriffe" Russlands gegen Städte und Gemeinden in dem Land beklagt.
Tag und Nacht gebe es diese Attacken, sagte Selenskyj in seiner am Samstag in Kiew verbreiteten allabendlichen Videobotschaft. "Raketen und Artillerie, Drohnen und Mörser - der bösartige Staat nutzt eine Vielfalt an Waffen mit dem einen Ziel, Leben zu zerstören und nichts Menschliches zurückzulassen", sagte Selenskyj.
"Ruinen, Schutt, Einschlaglöcher am Boden sind das Selbstporträt Russlands, das es dort malt, wo Leben ohne Russland existiert", sagte der Staatschef. Das Land stehe für das Böse. "Es ist zu einem Synonym für Terror geworden und wird ein Beispiel sein für Niederlage und gerechte Bestrafung für seinen Terror. Der Kreml kann die Bestrafung nicht stoppen."
Selenskyj erwähnte mehrere Städte und Regionen, die besonders betroffen waren von neuen russischen Angriffen. Allein die Region Charkiw habe seit Jahresbeginn 40 Raketenangriffe erlebt. In der Stadt Cherson seien am Samstag drei Ukrainer durch russisches Feuer getötet worden - auf dem Weg, ihre Einkäufe zu erledigen.
Dekret über Sanktionen gegen mehr als 280 Unternehmen
In seiner Videobotschaft informierte Selenskyj auch über ein neues von ihm unterzeichnetes Dekret über Sanktionen gegen mehr als 280 Unternehmen und 120 Personen. Diese hätte mit Hilfe von Glückspielgeschäften der Ukraine geschadet und aus dem Staat Mittel abgezogen, die dann russischen Strukturen zugeflossen seien. Die Kanäle, durch die Milliarden abgeflossen seien, wurden demnach geschlossen. Selenskyj nannte keine Details. Sein Dekret enthält die Namen von im postsowjetischen Raum aktiven Buchmachern.
Russland führt seit dem 24. Februar vorigen Jahres den Angriffskrieg gegen die Ukraine. Bei einer als Völkerrechtsbruch international kritisierten Annexion besetzte Russland im vergangenen Jahr die Gebiete Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja. In keiner Region hat Moskau die komplette Kontrolle. Selenskyj hat angekündigt, alle Gebiete - einschließlich der schon 2014 annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim - zu befreien.