Ukraine-Krise

Selenskyj verfügt tägliche Schweigeminute für Kriegsopfer

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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eine tägliche Schweigeminute für die Opfer des russischen Angriffskrieges gegen sein Land angeordnet.

"Jeden Morgen um 9.00 Uhr (8.00 Uhr MEZ) werden wir der Ukrainer gedenken, die ihr Leben gaben", sagte Selenskyj in einer am Mittwoch in Sozialen Netzwerken veröffentlichten Videobotschaft. Das schließe sowohl Soldaten als auch Zivilisten ein: "Alle, die noch leben könnten, wenn Russland diesen Krieg nicht begonnen hätte."

Zudem forderte das Staatsoberhaupt die internationale Ächtung Russlands als Terrorstaat. "Der russische Staat hat sich in einen offenen Terroristen verwandelt, und ihm ist das nicht peinlich", sagte Selenskyj. Der Staatschef führte als Beispiel Entführungen von Bürgermeistern und Abgeordneten in den von Russland besetzten Gebieten und den Fall eines Krankenhauses in der Hafenstadt Mariupol an. Das russische Militär soll dort etwa 400 Mitarbeiter in den Gebäuden festhalten. Moskau werde sich für alles verantworten müssen, sagte Selenskyj.

Russland hatte am 24. Februar einen Angriffskrieg gegen den Nachbarstaat begonnen. Moskau bezeichnet den Krieg als "Sonder-Militäroperation" zum Schutz von Russen in der Ukraine und zum Schutz russischer Interessen. UNO-Angaben zufolge wurden seitdem etwa 700 Zivilisten getötet. Kiew geht von weitaus höheren Zahlen aus. Zu den militärischen Verlusten beider Seiten gibt es widersprüchliche Angaben, die nicht unabhängig überprüft werden können.

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