LIVE-Ticker

Evakuierung von Mariupol erneut gescheitert

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In der von russischen Truppen belagerten Hafenstadt Mariupol ist eine Rettung von Zivilisten nach ukrainischen Regierungsangaben am Mittwoch erneut gescheitert.

"Leider hat der humanitäre Korridor aus Mariupol heute nicht wie geplant funktioniert", teilte Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk auf Telegram mit. Es habe keine Waffenruhe gegeben. Besonders gespannt ist die Lage um das Stahlwerk Azovstal, in dem sich nach ukrainischen Angaben auch 1000 Zivilisten aufhalten.

Die "unorganisierten Besatzer" hätten es nicht geschafft, die Menschen rechtzeitig zu dem vereinbarten Punkt zu bringen, "wo unsere Busse und Krankenwagen warteten", sagte Wereschtschuk. An diesem Donnerstag solle es einen neuen Versuch geben, Menschen aus der umkämpften Hafenstadt ins Gebiet Saporischschja in Sicherheit zu bringen.

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Das russische Verteidigungsministerium teilte am Abend mit, dass niemand über den Korridor das Stahlwerk verlassen habe. Die Kämpfer waren zuvor aufgefordert worden, die Waffen niederzulegen und sich in russische Gefangenschaft zu begeben. Das lehnen sie ab. Die prorussischen Separatisten des Gebiets Donezk sprachen unterdessen davon, dass sich knapp 130 Zivilisten aus einem Wohngebiet am Rande des umkämpften Stahlwerks in Sicherheit bringen konnten.

"Der Feind setzt den Beschuss fort, daher können unsere Zivilisten das Territorium nicht sicher verlassen", sagte der stellvertretende Kommandeur des Asow-Regiments, Swjatoslaw Palamar, in einer Videobotschaft. Er rief den Gegner auf, die versprochene Feuerpause einzuhalten.

Mariupol ist seit Anfang März komplett von russischen Truppen eingeschlossen. Von den einst 440.000 Einwohner sollen sich noch mehr als 100.000 in der weitgehend zerstörten Stadt aufhalten. Mehrere Versuche, die weitgehend zerstörte Stadt zu evakuieren, waren gescheitert.

Das russische Militär beschoss nach eigenen Angaben in der Nacht auf Mittwoch 1.053 ukrainische Militärstandorte. Dabei seien 106 Geschützstellungen zerstört worden, teilte das russische Verteidigungsministerium am Mittwoch mit.

Kiew: 500.000 Ukrainer nach Russland verschleppt

Russland hat nach Angaben eines führenden ukrainischen Abgeordneten rund 500.000 Menschen aus der Ukraine verschleppt. Mykyta Poturajew, der dem Ausschuss für humanitäre Fragen des Parlaments in Kiew vorsitzt, fordert das Rote Kreuz auf, mit diesen Menschen Kontakt aufzunehmen. "Eine halbe Million ukrainischer Bürgerinnen und Bürger sind aus der Ukraine in die Russische Föderation deportiert worden, ohne dass sie dem zugestimmt hätten", sagt Poturajew vor dem Europäischen Parlament in einer Video-Schaltung. Unglücklicherweise gebe es derzeit keine Möglichkeit, Kontakt zu ihnen herzustellen. Poturajew äußert sich besorgt über das Schicksal dieser Menschen.


 

Feind ist 10 zu 1 überlegen 

"Der Feind ist uns 10 zu 1 überlegen", sagte der Kommandant der ukrainischen 36. Marineinfanteriebrigade, Serhij Wolyna, in einer am Mittwoch in der Früh auf Facebook veröffentlichten einminütigen Videobotschaft. "Wir appellieren an alle führenden Politiker der Welt, uns zu helfen." Russland habe Vorteile in der Luft, bei der Artillerie, den Bodentruppen, bei Ausrüstung und Panzern. Die ukrainische Seite verteidige nur ein Objekt, das Stahlwerk Asowstal, wo sich außer Militärs noch Zivilisten befänden. Die Soldaten, mehr als 500 verwundete Kämpfer und Hunderte Zivilisten sollten per Helikopter oder Schiff evakuiert werden, sagte Wolyna dem Sender CNN. "Das ist unser Appell an die Welt. Das könnte der letzte Appell unseres Lebens sein."

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 21:18

USA beschließen neue Sanktionen gegen Russland

Die USA erlassen neue Sanktionen gegen Russland. Ziel sei die Handelsbank Transkapitalbank, heißt es auf der Web-Seite des Finanzministeriums. Auch der Oligarch Konstantin Malofejew sowie Dutzende weitere Personen seien betroffen. Zudem werde das Unternehmen Bitriver, das sich auf Krypto-Währungen spezialisiert hat, mit Strafmaßnahmen belegt.

 21:17

Russen holten Milliarden in Fremdwährungen von Konten

Die Haushalte in Russland haben im März vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs und der Sanktionen des Westens in großem Stil ausländische Währungen von Konten abgezogen. Insgesamt seien Fremdwährungen im Wert von 9,8 Milliarden Dollar von den Konten abgehoben worden, teilte die russische Zentralbank am Mittwoch mit.

 21:17

Selenskyj: Habe keine russischen Vorschläge erhalten

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach eigenen Angaben bisher keine Vorschläge aus Moskau für eine Beendigung des Krieges erhalten. "Ich hab nichts gehört, ich hab nichts gesehen. Bin überzeugt, dass sie uns nichts übergeben haben", sagte der Staatschef bei einer Pressekonferenz mit EU-Ratschef Charles Michel in Kiew. Nach russischen Angaben wurden die Vorschläge bereits am vergangenen Freitag übermittelt.

 19:07

UNO-Generalsekretär will nach Kiew und Moskau reisen

UNO-Generalsekretär António Guterres verstärkt seine diplomatischen Versuche, um eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg zu erreichen. Guterres habe Briefe an die UNO-Vertretungen Russlands und der Ukraine geschickt: "In diesen Briefen bat der Generalsekretär Präsident (Wladimir) Putin, ihn in Moskau zu empfangen, und Präsident Wolodymyr Selenskyj, ihn in Kiew zu empfangen", sagte Sprecher Stephane Dujarric am Mittwoch in New York.

 18:41

Weniger Menschen als geplant aus Mariupol evakuiert

Die geplanten Evakuierungen von Zivilisten aus Mariupol sind nach ukrainischen Angaben geringer als geplant ausgefallen. Weniger Busse als vorgesehen hätten die Flüchtlinge abgeholt, teilt der Gouverneur des Bezirks Donezk mit. Es seien nicht viele Menschen in Sicherheit gebracht worden.

 17:56

Wimbledon schließt Profis aus Russland und Belarus aus

Beim Rasen-Klassiker in Wimbledon (27.6.-10.7.) werden in diesem Jahr keine Tennisprofis aus Russland und Belarus zugelassen. Die Veranstalter reagieren damit auf den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, wie sie am Mittwoch bestätigten. Der Ausschluss trifft etwa den Weltranglisten-Zweiten Daniil Medwedew aus Russland und die zweimalige Grand-Slam-Turnier-Siegerin Victoria Asarenka aus Belarus. Wimbledon ist das erste Event, das diesen Schritt setzt.

 17:45

Selenskyj: Weiß nichts von russischem Dokument

Dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj liegt nach eigenen Angaben kein russisches Dokument zu den Verhandlungen über ein Ende der Kämpfe vor. Er habe auch nicht davon gehört, sagt Selenskyj. Der russische Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow hat erklärt, seine Regierung warte auf eine Antwort der ukrainischen Seite zu dem überreichten Text. Er machte zudem die Ukraine für ein langsames Tempo bei den Gesprächen verantwortlich.

 17:45

EU kündigt weitere 1,5 Mrd Euro Militärhilfe für die Ukraine an

Die Europäische Union will der Ukraine weitere 1,5 Milliarden Euro an Militärhilfe zukommen lassen. Dies gibt EU-Ratspräsident Charles Michel in Kiew bekannt.

 17:45

Evakuierungs-Busse brechen in Mariupol auf

In der belagerten Stadt Mariupol sind mehrere Busse mit Zivilisten von einem ausgewiesenen Evakuierungspunkt aufgebrochen. Zwei Mitarbeiter der Nachrichten Reuters sahen zuvor, wie Dutzende Menschen einstiegen. Die Behörden der Küstenstadt haben erklärt, etwa 6000 Menschen über einen Korridor herausbringen zu wollen.

 17:04

Russland testet neue Interkontinental-Rakete

Russland hat am Mittwoch eine neue ballistische Interkontinental-Rakete getestet. Anderswo gebe es nichts Vergleichbares, sagt Präsident Wladimir Putin. Sie werde jenen zu denken geben, die Russland zu bedrohen versuchten. Putin wurde im Fernsehen gezeigt, wie er über den Raketentest informiert wurde. Das Geschoss wurde demnach von Plesetsk in Nordwest Russland abgefeuert und traf Ziele auf der Kamtschatka-Halbinsel im Fernen Osten des Landes.

 17:03

IWF-Chefin zu G20 in Kriegszeiten: Kooperation muss weitergehen

IWF-Chefin Kristalina Georgiewa hält trotz des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine internationale Kooperation auch in der Runde der G20-Staaten für unverzichtbar. "Wir leben in einer sehr schwierigen Zeit, in großer Ungewissheit. Und in erster Linie müssen wir uns auf diese Herausforderungen konzentrieren - zum Wohle der Milliarden von Menschen, die für ihre Familien, für ihre Existenzgrundlage auf eine vernünftige Wirtschaftspolitik angewiesen sind." Das sagte die Direktorin des Internationalen Währungsfonds am Mittwoch in Washington auf Nachfragen von Reportern zur Funktionalität der "Gruppe der 20".

 16:33

Finnisches Parlament debattiert über NATO-Frage

Auf dem Weg zu einem Beschluss für oder gegen eine NATO-Mitgliedschaft hat in Finnland eine Parlamentsdebatte über die durch den Ukraine-Krieg veränderte Sicherheitslage begonnen. Die 200 Abgeordneten des Reichstags in Helsinki nahmen am Mittwochnachmittag Diskussionen über eine sicherheitspolitische Analyse der Regierung auf, die unter anderem Vorteile und Risiken eines möglichen finnischen NATO-Beitritts benennt. Nach der mehrstündigen Debatte am Mittwoch befassen sich verschiedene Ausschüsse mit dem Bericht, ehe das Thema zurück ins Parlament geht. Dieser gesamte Prozess dürfte einige Wochen in Anspruch nehmen.

Die Regierung und Staatspräsident Sauli Niinistö müssen all das nicht abwarten, sie können sich jederzeit zu einem NATO-Antrag entschließen. In solch einer wegweisenden Frage wird in dem Land jedoch ein breiter Konsens angestrebt - auch weil die Frage vor dem Beschluss, ob sich Finnland für einen Beitritt entscheidet, letztlich an den Reichstag zurückgehen wird.

 16:16

Protestaktion in Riga gegen Vergewaltigungen im Ukraine-Krieg

In Lettland haben mehrere Dutzend Frauen vor der russischen Botschaft in Riga gegen Vergewaltigungen im Ukraine-Krieg protestiert. Dazu stellten sich die Demonstrantinnen am Mittwoch mit hinter dem Rücken gefesselten Händen und schwarzen Plastiktüten über dem Kopf vor die Auslandsvertretung, die nackten Beine mit Kunstblut verschmiert, wie im Internet veröffentlichte Bilder in lettischen Medien zeigen. So wollten sie auf die Gewalt gegen Frauen und die Berichte über zahlreiche Vergewaltigungen aufmerksam machen, die den russischen Soldaten in der Ukraine zugeschrieben werden.

Die nach einem Rundfunkbericht rund 200 Demonstrantinnen forderten sofortiges Handeln, um Russlands Aggression und Kriegsverbrechen ein Ende zu setzen. Ähnliche Protestaktionen zur Solidarität mit ukrainischen Frauen, die Opfer sexueller Gewalt wurden, fanden zuvor bereits auch in Estland und Litauen vor den russischen Botschaften in Vilnius und Tallinn statt.

 16:11

Regierung von Fidschi setzt Superjacht fest

Die Regierung des Inselstaats Fidschi im Südpazifik hat eine Superjacht festgesetzt, die einem russischen Oligarchen gehören soll. Die Staatsanwaltschaft des Landes teilte am Mittwoch mit, ein Gericht habe das Auslaufen der "Amadea" untersagt. Die Jacht wurde in einigen Berichten mit dem Oligarchen Suleiman Kerimow in Verbindung gebracht, der wegen der russischen Invasion in der Ukraine mit Sanktionen der Europäischen Union und der USA belegt ist.

Laut Staatsanwaltschaft wurde die Jacht auf ein Ersuchen der US-Justiz hin festgesetzt. Der Wert der "Amadea" wird von der website superyachtfan.com auf 325 Millionen Dollar geschätzt. Auf verschiedenen Listen wird Kerimow als Eigner der "Amadea" geführt - eine offizielle Bestätigung dafür gibt es nicht.

 16:04

Der Untergang der "Moskwa": Angehörige berichten von Toten

Rund 500 Mann Besatzung soll der Raketenkreuzer "Moskwa", der Stolz der russischen Schwarzmeerflotte und eines der bedeutendsten Kriegsschiffe des Landes, gehabt haben. Doch auch eine Woche nach dem weltweit beachteten Untergang des Flaggschiffs gibt es weiter widersprüchliche Angaben zu den Ursachen eines Brandes an Bord. Rätselhaft ist vor allem der Verbleib der Matrosen. Suchende Angehörige melden sich in sozialen Netzwerken zu Wort, berichten von Toten, Verletzten und Vermissten. Dabei hatte das russische Verteidigungsministerium behauptet, die "gesamte Besatzung" sei gerettet. Doch an der Darstellung gibt es viele Zweifel.

Kremlkritische russischsprachige Medien haben selbst mit Eltern und Frauen gesprochen, die ihre Söhne und Männer suchen. Sie berichten von Toten, Schwerverletzten und Vermissten. Eine Frau sagte der Internetzeitung "Nowaja Gaseta. Europa", ihr Sohn habe ihr von einem Raketeneinschlag an Bord erzählt – und von etwa 40 Toten und vielen Verletzten. Das Portal "Meduza" berichtete unter Berufung auf eine eigene Quelle aus dem Umfeld des Kommandos der Schwarzmeerflotte, dass 37 Besatzungsmitglieder gestorben und etwa 100 verletzt seien.

 15:42

EU-Kommission sucht selbst nach alternativen Öllieferanten

Die Europäische Kommission arbeitet daran, die Verfügbarkeit alternativer Energielieferungen zu beschleunigen, um die Kosten für ein Verbot von russischem Öl zu senken. Damit sollten Deutschland und andere EU-Staaten davon überzeugt werden, ein Ölembargo gegen Russland zu akzeptieren, sagte ein EU-Insider am Mittwoch Reuters.

In der Debatte über ein sechstes EU-Sanktionspaket gegen Russland drängten einige EU-Länder auch auf andere neue Beschränkungen. Dazu gehört der Ausschluss von Russlands Top-Kreditgebern Sberbank und Gazpromneft aus dem internationalen SWIFT-Zahlungssystem, der Stopp der Importe von Kernbrennstoff aus Russland, das Verbot weiterer russischer Nachrichtensender, die Aussetzung von Visa für Russen sowie eine schwarze Liste zusätzlicher Personen und Unternehmen, die mit dem Kreml verbunden sind. Eine Verständigung im Kreis der 27 EU-Regierungen gibt es dazu nicht.

 15:09

Kiew: 500.000 Ukrainer nach Russland verschleppt

Russland hat nach Angaben eines führenden ukrainischen Abgeordneten rund 500.000 Menschen aus der Ukraine verschleppt. Mykyta Poturajew, der dem Ausschuss für humanitäre Fragen des Parlaments in Kiew vorsitzt, fordert das Rote Kreuz auf, mit diesen Menschen Kontakt aufzunehmen. "Eine halbe Million ukrainischer Bürgerinnen und Bürger sind aus der Ukraine in die Russische Föderation deportiert worden, ohne dass sie dem zugestimmt hätten", sagt Poturajew vor dem Europäischen Parlament in einer Video-Schaltung. Unglücklicherweise gebe es derzeit keine Möglichkeit, Kontakt zu ihnen herzustellen. Poturajew äußert sich besorgt über das Schicksal dieser Menschen.

 14:57

Baerbock: Balten können sich "zu 100 Prozent auf Deutschland verlassen"

Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock hat den baltischen Staaten vor dem Hintergrund des russischen Krieges gegen die Ukraine Beistand gegen eine mögliche Bedrohung durch Moskau zugesichert. Die NATO werde ihr Bündnisgebiet verteidigen und "jeden Winkel gemeinsam schützen", sagte die Grünen-Politikerin am Mittwoch nach einem Treffen mit ihrem lettischen Amtskollegen Edgars Rinkevics in der Hauptstadt Riga. Als NATO-Verbündete könnten sich Lettland, Estland und Litauen "zu 100 Prozent auf Deutschland verlassen".

Rinkevics betonte angesichts früherer Kritik aus der lettischen Regierung an einer zu zögerlichen Haltung Deutschlands bei Waffenlieferungen an die Ukraine: "Deutschland ist ein vertrauensvoller Partner. Wir vertrauen auf Deutschland." Er verwies auf die Führungsrolle der deutschen Bundeswehr beim NATO-Gefechtsverband in Litauen.

 14:28

Berlin: Waffen für Ukraine nicht aus Bundeswehr-Beständen

Die deutsche Bundesregierung wird der Ukraine weitere Waffen finanzieren, aber nicht mehr aus Beständen der Bundeswehr abgeben. "Die Bundeswehr hat alles geliefert, was sie entbehren kann", sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Mittwoch in Berlin. Man sehe keine Möglichkeiten mehr, aus den Beständen der Bundeswehr Waffen an die Ukraine zu liefern. Deshalb müsse man andere Wege etwa über die Finanzierung von Käufen bei der Rüstungsindustrie gehen, fügte er hinzu. Hebestreit verwies auf Gespräche mit der Ukraine und der Industrie, was geliefert werden soll und kann. Es gebe keine Verzögerung von Waffenlieferungen von deutscher Seite, betonte er.

 14:16

Russland verschärft Visa-Bestimmungen für ausländische Journalisten

Russland verschärft die Visa-Bestimmungen für Journalisten, die aus "unfreundlichen Ländern" kämen, sagt der russische Vize-Außenminister Jewgeni Iwanow vor dem Parlament. Dies sei eine Reaktion auf die Bestrebungen der Europäischen Union und weiterer Länder, die Visa-Vergabe für russische Geschäftsleute zu erschweren. "Wir haben darauf reagiert, indem wir es Journalisten aus unfreundlichen Ländern erschwert haben, Visa zu erhalten. Sie erhalten jetzt ein Visum für eine einmalige Einreise und zahlen eine höhere Visumgebühr."

 13:44

Kreml: Konkretes Verhandlungsangebot an Kiew übergeben

Russland hat nach eigenen Angaben der Ukraine ein schriftliches Angebot für eine Verhandlungslösung im Krieg übergeben. "Jetzt wurde der ukrainischen Seite unser Entwurf des Dokuments übergeben, der absolut klare und ausgefeilte Formulierungen beinhaltet", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Mittwoch. Details zum Inhalt der russischen Vorschläge machte er nicht. Frist, bis wann Kiew auf das Angebot antworten müsse, gebe es keine, betonte Peskow.

Er machte aber deutlich, dass Moskau mit dem bisherigen Verhandlungstempo unzufrieden sei. "Wir haben schon mehrmals gesagt, dass die Dynamik der Arbeit der ukrainischen Seite zu wünschen übrig lässt", so Peskow. Nun sei "der Ball auf der Seite" der Ukrainer. Zuvor hatte die Sprecherin des Außenministeriums in Moskau, Maria Sacharowa, erklärt, Russland habe kein Vertrauen in die ukrainischen Unterhändler mehr. Diese änderten ständig ihren Standpunkt und hielten sich nicht an ausgehandelte Abmachungen, behauptete sie.

 13:00

Papst betete für Frieden und dankte für Aufnahme von Flüchtlingen

Erstmals seit zwei Jahren hat Papst Franziskus am Mittwoch wieder eine Generalaudienz am Petersplatz abgehalten. Dabei betete er für den Frieden dankte denjenigen, die ukrainische Flüchtlinge aufnehmen. "Wir beten gleichzeitig für den Frieden und für den Trost aller Familien, die unter den Kriegen in der Welt leiden", so der Pontifex, der die deutschsprachigen Pilger begrüßte. Bei seiner Begrüßung der polnischen Pilger sagte der Papst: "Ich bin Ihnen besonders dankbar für Ihre Barmherzigkeit gegenüber so vielen Flüchtlingen aus der Ukraine, die in Polen offene Türen und großzügige Herzen gefunden haben. Möge Gott Sie für Ihre Güte belohnen".

 12:51

Bereits fünf Millionen ukrainische Kriegsflüchtlinge im Ausland

Seit Beginn der russischen Invasion am 24. Februar sind nach Angaben der Vereinten Nationen inzwischen mehr als fünf Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen. Das UNO-Flüchtlingshilfswerk UNHCR beziffert die Zahl der ukrainischen Kriegsflüchtlinge im Ausland am Mittwoch auf 5.010.971.

 12:50

Baerbock: Gepanzerte Fahrzeuge für Ukraine "kein Tabu"

Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock hält deutsche Lieferungen von gepanzerten Fahrzeugen an die Ukraine grundsätzlich für möglich. Dies sei "kein Tabu", sagt Baerbock bei einem Besuch in der lettischen Hauptstadt Riga. Kurzfristig sei die Bundeswehr allerdings nicht in der Lage, weiteres Gerät dieser Art zur Verfügung zu stellen.

 12:31

Russlands Metall-Industrie spürt Sanktionen

Russland räumt ein, dass die Metall-Industrie die westlichen Sanktionen zu spüren bekommt. "Unsere Unternehmen haben mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen", sagt Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow. Russische Metall-Unternehmen seien mit "feindseligen Haltungen" aus "unfreundlichen Ländern" konfrontiert. Die Regierung in Moskau werde einen Plan zur Bekämpfung dieses Problems ausarbeiten. Präsident Wladimir Putin sollte sich noch im Tagesverlauf mit Vertretern der Metall-Industrie treffen.

EU-Parlamentarier haben indes die Wirkung der von der Europäischen Union verhängten Sanktionen gegen Russland infrage gestellt. Eine Reihe von Ausnahmen lasse an der Effizienz der Strafmaßnahmen zweifeln, so der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Europaparlaments, David McAllister, am Mittwoch in Brüssel. Es gebe "keine Abschreckung durch Sanktionen, der Krieg geht leider weiter", fügte er hinzu. Die EU-Mandatare bekräftigten ihre Forderung nach einem Öl- und Gasembargo.

 12:24

OMV nimmt wichtige Hürde für Milliardeninvestition in Rumänien

Nach der Einigung der rumänischen Regierung auf ein neues Offshore-Gesetz sieht die rumänische OMV-Tochter Petrom eine wichtige Hürde für die geplante milliardenschwere Gas-Förderung im Schwarzen Meer überwunden, wie das Unternehmen am Mittwoch auf Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters mitteilte. Der teilstaatliche Öl-, Gas- und Chemiekonzern OMV nannte eine Änderung des Gesetzes stets als Bedingung für seine finale Investitionsentscheidung. Die geplanten Änderungen sehen eine geringere progressive Steuer und höhere Abzüge vor. Zudem sollen die Exportbeschränkungen wegfallen.

 12:19

EU-Abgeordnete zweifeln an Wirkung der Sanktionen

EU-Parlamentarier haben die Wirkung der von der Europäischen Union verhängten Sanktionen gegen Russland infrage gestellt. Eine Reihe von Ausnahmen lasse an der Effizienz der Strafmaßnahmen zweifeln, so der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Europaparlaments, David McAllister, am Mittwoch in Brüssel. Es gebe "keine Abschreckung durch Sanktionen, der Krieg geht leider weiter", fügte er hinzu. Die EU-Mandatare bekräftigten ihre Forderung nach einem Öl- und Gasembargo.

"Die Ukraine ist in Europa und gehört zu Europa", sagte die lettische EVP-Abgeordnete Sandra Kalniete. "Wir müssen alles tun, um Sanktionen zu stärken" und aufhören, Gas, Öl und Kohle aus Russland zu konsumieren. Auch der sozialdemokratische EU-Abgeordnete Tonino Picula forderte ein umfassendes Energieembargo gegen Russland. "Demokratie kostet, das wissen die Ukrainer, sie zahlen derzeit den höchsten Preis", sagte der Kroate.

 12:15

Baerbock verspricht dem Baltikum mehr Unterstützung

Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock hat den baltischen Staaten Lettland, Estland und Litauen angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine stärkere Unterstützung zugesagt. "Wir sind bereit, uns zur Sicherheit unserer Partner noch stärker einzubringen", erklärte die Grünen-Politikerin am Mittwoch vor ihrem Abflug zu einer dreitägigen Reise in die baltischen Staaten Lettland, Estland und Litauen. "Wir werden im Notfall jeden Quadratzentimeter unseres gemeinsamen Bündnisgebiets verteidigen." So habe die Bundeswehr in Litauen bereits die Führungsrolle in der NATO-Präsenz.

 11:42

Russischer Parlamentschef will Schadensersatz für Sanktionen

Der Chef des russischen Parlaments, Wjatscheslaw Wolodin, hat wegen der westlichen Sanktionen nach dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine Schadensersatzforderungen an Europa angekündigt. Die Sanktionen gegen Russland seien illegal. "Wir kommen noch auf das Thema zurück und rechnen den Schaden aus, den Ihr unserer Wirtschaft zugefügt habt. Den müsst Ihr in jedem Fall ersetzen", drohte er am Mittwoch den Europäern auf seinem Telegram-Kanal. Die europäischen Länder kritisierte Wolodin dabei als unzuverlässige Partner: "Ständig raubt Ihr Gasvorräte und stehlt so faktisch Geld aus unserem Haushalt und damit von unseren Bürgern". Der 58-Jährige zählt zu den Vertrauten von Russlands Präsident Wladimir Putin und gilt unter Kreml-Kritikern als einer der korruptesten Vertreter im russischen Machtapparat. Seit dem von Putin am 24. Februar befohlenen Krieg gegen die Ukraine hat sich Wolodin als Scharfmacher in der russischen Politik profiliert.

 11:25

China kauft ein Drittel weniger Kohle in Russland

China hat im ersten Monat nach Kriegsbeginn in der Ukraine deutlich weniger Kohle in Russland gekauft. Die Importe von dort brachen im März um 30 Prozent zum Vorjahresmonat ein, wie aus den am Mittwoch veröffentlichten Daten der Zollbehörde in Peking hervorgeht. Der weltgrößte Kohleverbraucher führte nur noch 3,12 Millionen Tonnen aus Russland ein, ein Jahr zuvor waren es noch gut 4,4 Millionen Tonnen. Chinesische Händler fuhren die Importe russischer Kohle auch deshalb zurück, weil sie Schwierigkeiten hatten, die Finanzierung durch staatliche Banken zu sichern. Diese wiederum fürchten, vom Westen mit Sanktionen belegt zu werden.

Die Europäische Union plant, russische Kohleimporte ganz zu verbieten. Deshalb ist mit einem Preisverfall für russische Lieferungen zu rechnen. Einige chinesische Händler haben deshalb in den vergangenen Wochen damit begonnen, deutlich niedrigere Preise zu verlangen. Auch versuchten sie, die Zahlung in der Landeswährung Yuan abzuwickeln, um das internationale Zahlungsnetzwerk Swift zu umgehen. Dazu hat Russland nur noch eingeschränkten Zugang, da die westlichen Verbündeten das Land nach dem Einmarsch in die Ukraine davon weitgehend abgekoppelt haben.

 10:57

Russland setzt Luftangriffe fort

Die russischen Luftstreitkräfte haben nach eigenen Angaben in der Nacht 73 militärische Ziele in der Ukraine bombardiert. "Durch den Einschlag hochpräziser Raketen im Gebiet Nowoworonzowka und Kiseliwka wurden bis zu 40 Soldaten der ukrainischen Truppen sowie sieben gepanzerte Fahrzeuge vernichtet", erklärte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Mittwoch. Von unabhängiger Seite konnten diese Angaben nicht bestätigt werden.

Laut Konaschenkow richteten sich die Angriffe vor allem gegen taktische Ziele. Neben den Angriffen der Luftstreitkräfte hätten die russischen Raketenstreitkräfte und Artillerie auch 1.053 Militärobjekte beschossen, teilte er in seinem täglichen Morgenbriefing mit.

 10:23

Moskau: Wieder mehr als 1.000 ukrainische Ziele beschossen

Russland hat nach eigenen Angaben in der Nacht 1.053 ukrainische Militärstandorte beschossen. Dabei seien 106 Geschützstellungen zerstört worden, teilt das russische Verteidigungsministerium mit.

 09:35

EU-Ratspräsident Michel überraschend in Kiew

EU-Ratspräsident Charles Michel ist überraschend zu einem Besuch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew eingetroffen. "In Kiew heute", twittert Michel und veröffentlichte dabei ein Foto, dass ihn an einem Bahnhof zeigt. "Im Herzen eines freien und demokratischen Europas", schreibt er weiter. Der Besuch war nicht angekündigt.

Erst vor eineinhalb Wochen war auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nach Kiew gereist, um der Ukraine die Unterstützung der Europäischen Union im Kampf gegen die russische Invasion zu bekräftigen. Knapp danach hatte auch Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) die ukrainische Hauptstadt besucht.

 09:34

Moskau droht moldauischer Präsidentin nach Verbot von Kriegssymbol Z

Die russische Führung hat scharf auf das Verbot von prorussischer Kriegssymbolik in der ehemaligen Sowjetrepublik Moldau reagiert. Der russische Senator Alexej Puschkow drohte der Präsidentin der Republik, Maia Sandu, sie könne im "Mülleimer der Geschichte" landen. "Sie sollte sich vorsichtiger gegenüber Russland und seinen Symbolen äußern, umso mehr da Chisinau nicht für russisches Gas zahlen kann", schrieb Puschkow auf seinem Telegram-Kanal.

Anfang der Woche allerdings verbot Chisinau die Symbole Z und V, mit der die russischen Truppen beim Angriff auf die Ukraine markiert sind, sowie das St.-Georgs-Band, welches als Kennzeichen der Unterstützer von Kremlchef Wladimir Putin, aber auch der prorussischen Separatisten in der Ukraine gilt. Sandu begründete das Verbot damit, dass die Symbole die Gesellschaft spalteten. Ihr Platz sei auf der "Müllhalde der Geschichte", sagte sie. Puschkows Antwort schließt daran an. Der Senator gilt als einer der Lautsprecher der russischen Außenpolitik.

 08:51

Evakuierungskorridor für Mariupol geplant

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben mit Russland eine vorläufige Vereinbarung über die Einrichtung eines Fluchtkorridors für Frauen, Kinder und ältere Menschen aus der schwer umkämpften Hafenstadt Mariupol erzielt. Die in Mariupol verbliebenen Marineinfanteristen baten indes um eine Evakuierung in einen Drittstaat. Unterdessen berichtet die Ukraine von einem massiven russischen Truppenaufmarsch im Osten des Landes.

Die stellvertretende ukrainische Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk berichtete am Mittwoch auf Facebook, dass eine vorläufige Vereinbarung für einen Evakuierungskorridor erzielt worden sei. "Angesichts der katastrophalen humanitären Lage in Mariupol werden wir unsere Bemühungen heute darauf konzentrieren", so Wereschtschuk.

 07:50

Norwegen liefert der Ukraine Luftabwehrraketen

Norwegen liefert der Ukraine rund 100 Luftabwehrraketen vom Typ Mistral. Die Waffen seien bereits verschifft worden, teilt das norwegische Verteidigungsministerium mit.

 07:13

Kiew berichtet von Angriffen gegen Sjewjerodonezk

Der ukrainische Generalstab hat von erfolglosen russischen Versuchen berichtet, die Städte Rubischne und Sjewjerodonezk im ostukrainischen Gebiet Luhansk zu stürmen. "Nach den Erstürmungsversuchen der russischen Okkupanten in Rubischne und Sjewjerodonezk wurden 130 verletzte Soldaten des Gegners in das örtliche Krankenhaus von Nowoajdar eingeliefert", teilte der Generalstab in seinem Lagebericht mit.

Darüber hinaus berichtete die ukrainische Militärführung von russischen Angriffsbemühungen nahe der Kleinstadt Isjum im Gebiet Charkiw und schweren Gefechten um Marjinka, Popasna, Torske, Selena Dolyna und Kreminna. Die prorussischen Separatisten hatten zuvor mitgeteilt, die Kontrolle über Kreminna erlangt zu haben. Von unabhängiger Seite lassen sich die Berichte nicht überprüfen.

 06:49

Separatisten nehmen Kleinstadt Kreminna ein

Im Gebiet Luhansk haben die Separatisten die Einnahme der Kleinstadt Kreminna gemeldet. Diese sei "vollständig" unter Kontrolle der Einheiten der "Volksrepublik", teilte die Luhansker "Volksmiliz" am Dienstagabend auf Telegram mit. Auf einem angehängten Video ist zu sehen, dass auf der Eingangstür der Stadtverwaltung eine russische Fahne hängt. Der ukrainische Gouverneur des Gebiets Luhansk, Serhij Hajdaj, hatte am Montag berichtet, dass die Kontrolle über die Kleinstadt nördlich der Großstadt Sjewjerodonezk verloren gegangen sei. Laut der jüngsten Analyse des US-Kriegsforschungsinstituts ISW war der Vorstoß nach Kreminna die einzige russische Bodenoffensive binnen 24 Stunden, die "signifikante Fortschritte" gemacht habe.

Der ukrainische Generalstab teilte indes mit, dass im Donbass die Kleinstadt Marjinka wieder unter der Kontrolle Kiews sei. "In Richtung Donezk im Gebiet der Stadt Marjinka hat der Feind durch einen Gegenangriff unserer Streitkräfte hohe Verluste erlitten und sich zurückgezogen" - die ukrainischen Einheiten hätten die Kontrolle über die Ortschaft wiedergewonnen, hieß es im Lagebericht des Generalstabs.

 06:25

Kiew hat nach US-Angaben zusätzliche Kampfjets erhalten

Die Ukraine hat nach US-Angaben zusätzliche Kampfjets für den Krieg gegen Russland erhalten. Die Ukraine verfüge jetzt über mehr Kampfflugzeuge als vor zwei Wochen, sagte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, John Kirby, am Dienstag vor Journalisten. Die Ukraine habe zusätzliche Flugzeuge und Einzelteile geliefert bekommen, fügte Kirby hinzu, ohne nähere Angaben zu deren Herkunft zu machen. Zuvor hatte der Westen die Lieferung schwerer Waffen angekündigt.

Aus den USA und Großbritannien sollen weiterer Artilleriegeschütze kommen. Auch aus Kanada wird schwere Artillerie geliefert. Zudem werden die Niederlande und Belgien schwere Waffen schicken. Zurückhaltend zeigte sich noch Deutschland. Kanzler Olaf Scholz kündigte nach einer Videokonferenz mit westlichen Staats- und Regierungschefs an, dass man sich eng abstimme.