Angriffe auf russischem Boden

Ukraine bombardiert Stellungen in Russland

Teilen

Die Ukraine hat erstmals Videos veröffentlicht, die Angriffe auf russischem Territorium zeigen. 

Eines der Videos zeigt die Bombardierung von russischen Stellungen in der Region Belgorod nahe der Grenze zur Ukraine. Dazu schrieb ein Militärblogger: „Die ukrainische Artillerie hat die Ausrüstung und das Personal der Besatzer attackiert.“ Zu sehen sind dabei vier Einschläge in der einem Waldstück – unklar ist, ob westliche Munition für den Angriff benutzt wurde.

In einem zweiten Video sieht man den Beschuss einer russischen Selbstfahrlafette vom Typ „Akatsiya“ durch ukrainische mobile Artillerie-Einheiten. Auch dieser Angriff fand in der Region Belgorod statt.

Ukraine bombardiert Stellungen in Russland
© Streitkräfte der Ukraine
× Ukraine bombardiert Stellungen in Russland

Die Aufnahmen zeigen, dass die Ukraine nun Bedrohungen auch bekämpft, wenn sie von ihrer Aufklärung auf russischem Territorium ausmacht. Kiew agiert zu ihrer eigenen Selbstverteidigung zunehmen selbstbewusst. Die Angriffe zeigen aber auch Russlands Schwäche. Die Armee-Führung erwähnt den Beschuss zwar, leitete aber keine zusätzlichen Maßnahmen ein, um die Angriffe zu unterbinden.

 Russische und ukrainische Luftangriffe gemeldet 

Russische und ukrainische Kampfflugzeuge haben am Dienstag Stellungen der jeweiligen Gegenseite im Osten der Ukraine angegriffen. Daneben lieferten sich Kanoniere beider Seiten heftige Artillerieduelle, teilte der ukrainische Generalstab am Abend ohne genaue Ortsangaben mit. Nach ukrainischen Angaben wurden dabei zwei russische Anlagen zur elektronischen Kriegsführung zerstört. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.

Aus der Kleinstadt Awdijiwka im Donbass wurden neue russische Artillerieangriffe gemeldet. Obwohl die noch verbliebenen Bewohner zuletzt mehrfach aufgerufen worden waren, den Ort zu verlassen, hielten sich nach Angaben von Bürgermeister Vitali Barabasch weiter Zivilisten in der Stadt auf. "Es sind noch acht Kinder in der Stadt, aber man müsste schon leidenschaftlicher Spion sein, um sie zu finden", wurde er von der "Ukrajinska Prawda" zitiert. Awdijiwka liegt knapp 15 Kilometer nördlich der von Russen und Aufständischen kontrollierten Großstadt Donezk entfernt.

Die ukrainische Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk forderte Ukrainer in russisch besetzten Gebieten indirekt angesichts der bevorstehenden ukrainischen Offensive zur Flucht aufgefordert. "Ich rate den Ukrainern in den vorübergehend besetzten Gebieten, entweder in Drittländer zu gehen oder sich vorzubereiten", schrieb sie am Dienstag ohne weitere Details auf Telegram. "Sie wissen, was zu tun ist, passen Sie auf sich und Ihre Kinder auf."

Zuvor hatte die Ukraine berichtet, in der Nacht auf Dienstag ein gutes Dutzend russische Drohnenangriffe abgewehrt zu haben. Es seien insgesamt 17 Attacken mit iranischen "Kamikaze-Drohnen" vom Typ Shahed-136 registriert worden, teilten die Streitkräfte in Kiew mit. 14 Drohnen seien abgeschossen worden.
 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.