"Man muss auch handeln"

Ungarn klagt gegen EU-Flüchtlingsquote

Teilen

Nach der Slowakei klagt auch Orban gegen Quotenregelung der EU.

Nach der Slowakei zieht Ungarn gegen die Quotenregelung der EU zur Verteilung von Flüchtlingen vor Gericht. Die Klage beim Europäischen Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg werde "heute" eingereicht, erklärte Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban am Donnerstag in Budapest, wie die staatliche ungarische Nachrichtenagentur MTI berichtete.

Man müsse auch handeln
"Es reicht nicht, zu protestieren, man muss auch handeln", fügte der nationalkonservative Regierungschef hinzu. Orban warf der EU vor, sich mit mehreren in den vergangenen Tagen begonnenen Verfahren gegen Ungarn zu "rächen", weil Budapest "es gewagt hat, sich gegen die Einwanderungspolitik Brüssels zu wenden". Zusammen mit Polen, Tschechien und der Slowakei habe Ungarn bewiesen, dass "wir die Migrantenflut stoppen können, wenn wir wollen". Jene, "die anderen Denkgewohnheiten folgen", würden sich über diesen Erfolg nicht freuen.

Anti-Flüchtlings-Haltung
Ungarn macht seit Monaten Stimmung gegen Flüchtlinge und hat deren Zustrom nach Ungarn durch Grenzzäune an den Grenzen zu Serbien und Kroatien fast gänzlich gestoppt. Am Vortag hatte Orban die EU beschuldigt, über einen "Geheimplan" zusätzlich eine halbe Million syrische Flüchtlinge aufnehmen und verteilen zu wollen, die sich derzeit in der Türkei befinden.

Auch Slowakei Klage eingereicht
Die Slowakei hat bereits am Mittwoch Klage gegen die EU-Quotenregelung   eingereicht. Die Klage richtet sich gegen die Entscheidung des EU-Innenministerrates vom 22. September dieses Jahres, mit dem die Flüchtlingsquoten mit Mehrheitsentscheidung beschlossen wurde. Ungarn, die Slowakei, Tschechien und Rumänien hatten sich gegen die Regelung ausgesprochen, sie wurden jedoch überstimmt. Tschechien und Rumänien protestierten zwar gegen die Entscheidung, wollen aber nicht klagen.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.