Zehntausende Gläubige werden erwartet

"Urbi et Orbi": Papst feiert Oster-Messe mit 60.000 Gläubigen

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Papst Franziskus feiert an diesem Sonntag auf dem Petersplatz in Rom die große Messe zum Ostersonntag (10.00 Uhr).

Zu der Feier werden erneut Zehntausende Gläubige erwartet - bereits am vergangenen Wochenende nahmen nach Angaben der Gendarmerie des Vatikans rund 60.000 Menschen an der Palmsonntagsmesse teil. Am Ostersonntag feiern Christen die Auferstehung Jesu Christi und damit den Sieg des Lebens über den Tod.

Nach der traditionellen Messe am wichtigsten Feiertag der katholischen Kirche wird der Pontifex von der mittleren Loggia aus den Segen "Urbi et Orbi", also der Stadt und dem Erdkreis, spenden (12.00 Uhr). Der Heilige Stuhl kündigte an, anlässlich der Osterfeiertage und "um die Freude über die Auferstehung Jesu Christi" auszudrücken, den Vorplatz des Petersdoms mit rund 35.000 Blumen und Pflanzen aus den Niederlanden zu schmücken und in einen "Blumengarten zu verwandeln".

Osterkerze entzündet

Franziskus hatte zuvor am Samstagabend gemeinsam mit 8.000 Tausenden Gläubigen die traditionelle Feier der Osternacht eröffnet. Die Liturgie begann im Atrium der Vatikan-Basilika mit der Weihe des Osterfeuers, mit dem dann die Osterkerze entzündet wurde.

Beim Einzug in den noch dunklen Petersdom wurden dann zum Ruf "Lumen Christi" (Licht Christi) die Kerzen der Priester und dann die aller Gläubigen entzündet. Der Papst erreichte im Rollstuhl den Altar. Die Kerzen symbolisieren die Auferstehung Jesu, die von den Christen weltweit gefeiert wird. Während der Osterwache taufte der Papst, einer Tradition folgend, acht Erwachsene, die unter anderem aus Albanien, USA, Venezuela und Nigeria stammen.

Mit dem Papst konzelebrierte die Liturgie auch der 94-jährige Kardinal Ernest Simoni, der von Franziskus zum Kardinal ernannt wurde, nachdem er ihn bei seiner Albanienreise 2014 getroffen hatte. Simoni ist einer der katholischen Geistlichen, die vom kommunistischen Regime von Enver Hoxha verfolgt wurden.

Papst spricht über Krieg und Korruption

"Manchmal haben wir uns ohnmächtig und entmutigt gefühlt gegenüber der Macht des Bösen, den Konflikten, die Beziehungen zerreißen, der Logik des Kalküls und der Gleichgültigkeit, die die Gesellschaft zu beherrschen scheinen, dem Krebsgeschwür der Korruption, von dem es so viel gibt, der Ausbreitung der Ungerechtigkeit, den eisigen Winden des Krieges", sagte Franziskus. "Das Osterfest des Herrn drängt und nach vorwärts, aus dem Gefühl der Niederlage herauszukommen, den Stein der Gräber wegzurollen, in denen wir oft die Hoffnung einsperren, und mit Zuversicht in die Zukunft zu blicken, denn Christus ist auferstanden und hat die Richtung der Geschichte geändert", erklärte der Papst, dessen Stimmen zuweilen müde klang.

 

Franziskus verzichtete auf Kreuzweg

Der Kreuzweg am Kolosseum in Rom hatte am Karfreitag ohne den am vergangenen Samstag aus dem Krankenhaus entlassenen Papst Franziskus stattgefunden. Aufgrund der niedrigen Temperaturen verfolgte das Oberhaupt der katholischen Kirche die Prozession am Abend von dem Gästehaus Santa Marta aus, in dem er wohnt. Er schloss sich dem Gebet derjenigen an, die sich mit der Diözese Rom am Kolosseum versammelten, erklärte der Vatikan.

Strenge Sicherheitsvorkehrungen im Vatikan

Rund um die Osterfeierlichkeiten sind in Rom schärfste Sicherheitsvorkehrungen in Kraft. Anti-Terror-Einheiten und Spezialkräfte der Polizei überwachen das Gelände rund um den Vatikan. Das Areal um den Petersplatz wurde weiträumig abgesperrt und mit Metalldetektoren ausgestattet. Pilger konnten vom Petersplatz aus auf Bildschirmen die Zeremonie mit dem Papst verfolgen.

Video zum Thema: Papst erteilt Segen "Urbi et orbi"
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