Gewaltsame Proteste

US-Botschaft im Irak stellt nach Protesten konsularische Dienste ein

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Das Generalkonsulat in Erbil bleibe für das Beantragen von Visums- und Passangelegenheiten geöffnet.

Bagdad/Washington. Die US-Botschaft in der irakischen Hauptstadt Bagdad hat infolge der jüngsten gewaltsamen Proteste bis auf Weiteres alle konsularischen Dienstleistungen eingestellt. Alle bereits vereinbarten Termine seien hinfällig und US-Bürger seien aufgefordert, sich der diplomatischen Vertretung nicht zu nähern, teilte die Botschaft am Mittwoch mit.
 
Das Generalkonsulat in Erbil - der Hauptstadt der kurdischen Autonomiegebiete im Nordirak - bleibe für das Beantragen von Visums-und Passangelegenheiten geöffnet. Infolge von US-Luftangriffen gegen schiitische Milizen am Wochenende waren am Dienstag Hunderte Demonstranten in die gesicherte "Grüne Zone" in Bagdad eingedrungen, um die US-Botschaft zu stürmen. Mehrere Wachhäuschen wurden in Brand gesetzt, Mauern beschmiert und Brandsätze geworfen. Sicherheitskräfte drängten die Demonstranten jedoch zurück, bevor sie auf das Botschaftsgelände gelangen konnten.
 
Das US-Militär verlegte zum Schutz der Botschaft umgehend rund 100 Marineinfanteristen aus dem benachbarten Kuwait. Am Mittwoch verlegten die US-Streitkräfte für den Fall einer weiteren Eskalation zudem rund 750 Soldaten aus den USA in die Region. Die von den USA angeführte Militärkoalition im Irak veröffentlichte am Mittwoch Fotos, die Soldaten zeigten, die mit Schnellfeuergewehren auf dem Dach der Botschaft Wache standen.
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