"Super Tuesday"

US-Vorwahlen: Alle Augen auf Ohio

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Knappes Rennen zwischen Santorum und Romney um wichtigsten Bundesstaat.

Wenn die US-Republikaner am morgigen "Super Tuesday" in zehn Bundesstaaten gleichzeitig ihre Vorwahlen abhalten, werden alle Augen auf Ohio gerichtet sein. In dem Staat mit 11,5 Millionen Einwohnern sind nicht nur am Dienstag besonders viele Delegierte für die Nominierung zum Präsidentschaftskandidaten der Partei zu holen. Auch bei der eigentlichen Wahl Anfang November wird Ohio zum politischen Schlachtfeld werden, denn weder Republikaner noch Demokraten haben hier einen großen Vorteil. Entsprechend nehmen die beiden führenden Republikaner, Mitt Romney und Rick Santorum, jetzt besonders den "Buckeye State" (Rosskastanien-Staat) ins Visier.

Zwar finden am Dienstag auch Vorwahlen in anderen größeren Bundesstaaten statt, darunter in Georgia - wo sogar mehr Delegierte zu holen sind als in Ohio - Virginia und Massachusetts. Aber den Umfragen zufolge dürfte der abgeschlagene Kandidat Newt Gingrich in seinem Heimatstaat Georgia gewinnen, in Virginia schaffte es Santorum nicht auf den Wahlzettel und Romney war in Massachusetts ein beliebter Gouverneur. In Ohio dagegen dürfte das Rennen zwischen Romney und Santorum Umfragen zufolge erneut knapp werden. "Eigentlich dreht sich alles um Ohio", erklärte der republikanische Stratege Ford O'Connell über den Super-Dienstag.

    Nach dem überraschend knappen Sieg im benachbarten Michigan bemühte sich Romneys Stab allerdings in den vergangenen Tagen, die Bedeutung von Ohio herunterzuspielen. "Ich glaube nicht, dass wir in Ohio gewinnen müssen", sagte ein Berater, der namentlich nicht genannt werden wollte. "So lange wir Delegierte gewinnen, läuft es gut für uns." Auch Santorums Stab wollte von einem Zwang zum Sieg nichts wissen. "Wir haben noch viele große Bundesstaaten vor uns", sagte ein Berater.

    Allerdings stehen beide Männer unter Erfolgsdruck. Romneys Sieg in Michigan war zu knapp, um die Bedenken auszuräumen, dass der Geschäftsmann die Republikaner des Landes hinter sich vereinigen kann. Ohio könne da viel bewirken, sagt Stratege O'Connell. Auf der anderen Seite befürchten viele Republikaner, dass die erzkonservativen Ansichten des ehemaligen Senators Santorum ihn für große Teile des amerikanischen Volkes im November unwählbar machen.

    Ohne einen deutlichen Sieg von Romney oder Santorum in Ohio könnte sich der Nominierungskampf daher noch weiter hinziehen. Im März finden insgesamt Vor- und Urwahlen in mehr als 20 Bundesstaaten statt.

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