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Karl Wendl in New York

So feierte Trump seinen Triumph

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Die Dämme brechen in dieser historischen Nacht, lange bevor Trump als Sieger feststeht.

Bereits um 18.10 Uhr (Ortszeit), kurz nach Schließung der ersten Wahllokale, bebt es vor dem Hotel Hilton Midtown in Manhattan. Eine erste CNN-Umfrage ergibt, dass Donald Trump in Kentucky vor Clinton führt. Kaum war die Meldung draußen, tauchten wie aus dem Nichts Trump-Fans auf. Rote Schirmkappen, US-Flaggen, Trump-Shirts. Es kamen Weiße, Schwarze, ­Latinos, Männer, Frauen, ­Obdachlose, vom Leben ausgespuckte, ein bizarrer Mix: „USA, USA, USA“, brüllen sie, „Trump ist unser Held“ und „Hillary ins Gefängnis“.

Im Ballsaal im 3. Stock des Hotels hält Trump seine Siegesfeier ab. Gemeinsam mit 1.200 Gästen und ausgewählten Journalisten. Die („Lügen“-) Presse des Auslands ist von dem Event ausgeschossen.

Erst einige Dutzend, dann werden es immer mehr 

Als Trump schließlich auch Florida holt, weiß jeder: Diese Nacht hebt Amerika aus den Angeln, Trump schreibt Geschichte. Seine Fans sind nicht mehr zu halten. Von allen Seiten strömen sie zum Hilton, johlen, tanzen, schreien sich die Seele aus dem Leib. Die Stimmung wird immer wilder: Fans rauschen hupend in Cabrios vorbei, die Meute tobt. In dieser Masse die eleganten Trump-Gäste in Abendrobe, die zur Siegerparty eilen: „Was für eine Nacht“, sagt Joe Masters, ein Ingenieur und Trump-Anhänger: „Niemand hat an Donald geglaubt, und jetzt das – verrückt.“

Polizei. Als Trump schließlich als Sieger feststand, ist die Meute entfesselt: „Raus mit den Mexikanern, keine Moslems in die USA, sperrt die korrupten Politiker weg.“ Bevor die Lage eskaliert, rückt massenhaft Polizei aus. Sie drängen die Trump-Fans ab, verteilen sie auf Nebenstraßen. Der große Eklat bleibt aus, doch bis in die frühen Morgenstunden feiern sie: „We are the champions“.

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