Geständnis im TV

Varoufakis bereut Dolce-Vita-Fotos

Teilen

Griechenland in der Krise: Der Finanzminister muss Kritik einstecken wegen Luxus-Bildern.

Der griechische Finanzminister Yanis Varoufakis bereut eine opulente Fotoserie mit seiner Frau in dem französischen Magazin "Paris Match". Varoufakis hatte sich von dem Blatt inmitten der schweren Finanzkrise seines Landes im Dolce-Vita-Stil fotografieren lassen. "Ich frage mich: Gefällt mir diese Ästhetik? Nein. Und ich bereue es. Wir beide (er und seine Frau) bereuen es", sagte Varoufakis am Sonntag im griechischen Fernsehen.



Doch keine Entmachtung
Unterdessen dementierten Regierungskreise in Athen Berichte, wonach eine Entmachtung des Minister unmittelbar bevorstehen könnte. Einige Medien verwandelten hier "Wunschträume" in Nachrichten, wurde in Athen erklärt.

Foto-Gate
Varoufakis erklärte am Sonntag, warum er sich auf die Fotos eingelassen habe. "Der Text, der diese Reportage begleitet, hat für uns (Griechenland) politisch sehr viel Gutes in Frankreich gebracht (...) Ich wünschte nur, es gebe diese Fotos nicht", sagte Varoufakis.

Am Freitag hatte "Paris Match" mehrere Fotos des Finanzministers und seiner Frau in ihrem Penthouse in einem der teuersten Stadtviertel Athens unterhalb der Akropolis veröffentlicht. Einfache Bürger zeigten sich im Fernsehen verwundert, dass sich Varoufakis angesichts der Schuldenkrise stundenlang für solche Fotoproduktionen Zeit nehme.

40 Interviews in 30 Tagen
Die griechische Boulevardpresse hatte kürzlich ausgerechnet, dass Varoufakis binnen 30 Tagen mehr als 40 Interviews vor allem im Fernsehen gegeben hat. Kritik an den Fotos war auch aus Regierungskreisen gekommen. "Ich bin offen für Kritik", sagte Varoufakis dazu.
 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.