Keine Akkreditierung

Vatikan wirft schwulen Botschafter raus

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Offiziell will sich das vatikanische Presseamt nicht zu dem Vorgang äußern.

In der Frage des neuen französischen Botschafters beim Heiligen Stuhl zeichnet sich keine Lösung ab. Der Vatikan bestehe auf der Ablehnung des offen homosexuell lebenden Diplomaten Laurent Stefanini und werde ihn nicht akkreditieren, berichteten italienische Medien am Freitag laut Kathpress unter Berufung auf Vatikankreise.

Offiziell wollte sich das vatikanische Presseamt nicht zu dem Vorgang äußern. Stefanini war im Jänner in Paris als nächster Vertreter Frankreichs beim Heiligen Stuhl nominiert worden. Seither gab es vom Vatikan keine Bestätigung.

Hollande hält an Stefanini fest
Frankreichs Staatspräsident Francois Hollande wolle jedoch an Stefanini festhalten, hieß es in den Berichten. Der 55-Jährige war bereits von 2001 bis 2005 als Botschaftsrat in der französischen Vertretung beim Heiligen Stuhl tätig. Derzeit ist er Protokollchef im Elysee-Palast. Er ist praktizierender Katholik und gilt als ausgewiesener Experte für Religionsfragen.

Nach Angaben der Zeitung "Corriere della Sera" übergab der Pariser Kardinal Andre Vingt-Trois beim Konsistorium im Februar einen Brief an Papst Franziskus, in dem er die Qualitäten Stefaninis unterstrichen habe. Laut der Zeitung "La Repubblica" genießt dieser auch die Unterstützung des französische Kurienkardinals Jean-Louis Tauran. Katholische Kritiker in Frankreich werfen Präsident Hollande indes gezielte Provokation vor.

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