Wilke Salami Listerien Todes-Wurst

Verkauf auch in Österreich

Starben 25 Menschen an Todes-Wurst?

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Listerien und Schimmel in Wilke-Wurst: Die Wurstfabrik wurde Anfang Oktober geschlossen.

Kassel. Die Staatsanwaltschaft prüft gerade, ob 37 Todes- und Krankheitsfälle in unmittelbarem Zusammenhang mit Wilke-Wurstprodukten stehen, die mit Listerien belastet waren. Bisher liegt die Zahl der bekannten Todesfälle bei drei. Der Justizsprecher Andreas Thöne sagt zu den aktuellen Ermittlungen: "Ob tatsächlich ein kausaler Zusammenhang zwischen der Infektion und dem Ableben besteht und welche Krankheitssymptome die Infizierten durch die Listeriose erlitten haben, wird nunmehr ermittelt." Der Skandal um die Wilke-Todes-Salami spitzt sich somit zu.

Die Rechtsabteilung des Robert-Koch-Instituts erstellte und übergab inzwischen eine anonymisierte Liste mit den bislang bekannten Erkrankungsfällen. Da sind jene Fälle mit dem Keimstamm "Sigma 1" – diese sollen in direktem Zusammenhang mit den Produkten der Firma Wilke stehen. Von den 37 Infizierten mit einem Durchschnittsalter von 74 Jahren seien mittlerweile 25 gestorben, sagte Justizsprecher Thöne.

Verkauf auch in Österreich

Produkte des Unternehmens waren auch nach Österreich geliefert und vorwiegend an Gastronomiebetriebe weitergegeben worden. Die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) hatte bereits betont, dass mittlerweile wohl keine dieser Erzeugnisse mehr im Umlauf seien. Es gibt keinen dokumentierten Fall einer Listeriose-Erkrankung, der mit dem Ausbruch in Deutschland in Verbindung steht. Auch sei unklar, ob Produkte, die nach Österreich gelangten, überhaupt mit Listerien kontaminiert waren.

Wursthersteller Wilke dichtgemacht

Der Wursthersteller Wilke in Twistetal-Berndorf ist Anfang Oktober geschlossen worden. Immer wieder waren Keime in seinen Produkten gefunden worden. Listerien können für Menschen mit geschwächtem Immunsystem lebensgefährlich sein.
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