Unbekannte feuerten Schüsse auf Botschafts-Auto ab. Ein Wächter stirbt.
Das jemenitische Außenministerium hat Berichte westlicher Diplomaten dementiert, wonach die deutsche Botschafterin im Jemen einem Entführungsversuch entgangen sei. Botschafterin Carola Müller-Holtkemper befinde sich "derzeit" gar nicht im Jemen, sagte ein Sprecher des Außenministeriums am Sonntagabend der Nachrichtenagentur AFP in Sanaa. Offenbar sei der Leibwächter der Botschafterin Ziel eines Entführungsversuches gewesen und getötet worden, als es sich gegen die Entführung zur Wehr setzte.
Dementis
Auch deutsche Diplomaten sagten, Meldungen über einen Entführungsversuch der Botschafterin seien unzutreffend. "Es gab den Versuch einer Entführung von Botschafterin Carola Müller-Holtkemper, als sie aus einem Geschäft in Hadda kam", hatte es hingegen zuvor aus westlichen Diplomatenkreisen geheißen. Dabei sei der Leibwächter der Botschafterin getötet worden.
Die deutsche Botschaft war eine der westlichen Vertretungen im Jemen, die nach Erkenntnissen des US-Geheimdienstes zuletzt von Al-Kaida bedroht worden waren. Im August blieb die deutsche Botschaft deswegen zwei Wochen lang geschlossen. Im krisengebeutelten Jemen ist die Terrorgruppe Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel (AQAP) aktiv. Westliche Geheimdienste halten sie derzeit für einen der gefährlichsten Ableger des Terrornetzwerkes weltweit.
Reisewarnung
Für den ganzen Jemen gilt derzeit "auf Grund der der unvorhersehbaren Sicherheitslage" eine Reisewarnung des österreichischen Außenministeriums. Weiters heißt es auf der Homepage des Außenamtes (http://www.bmeia.gv.at/): "Allen ÖsterreicherInnen wird die Ausreise aus dem Jemen dringend empfohlen!"