Ein mutmaßlicher Sprecher der Taliban, Kari Yussef Ahmadi, dementierte die US-Angaben, wonach Soldaten der US-geführten Koalitionstruppen einen der wichtigsten Führer der radikal-islamischen Taliban getötet haben sollen.
Akhtar Mohammed Osmani sei bereits am Dienstag bei einem gezielten Luftangriff auf sein Fahrzeug in der südlichen Provinz Helmand getötet worden, teilte die Koalition am Samstag mit. Bei dem Angriff starben demnach auch zwei weitere Aufständische. Ein mutmaßlicher Sprecher der Taliban, Kari Yussef Ahmadi, dementierte die US-Angaben. Bei dem Luftangriff seien ein Gruppenkommandant namens Mullah Abdul Zahir und drei weitere Taliban-Kämpfer getötet worden, sagte Ahmadi der Nachrichtenagentur AP in Kabul telefonisch. Seinen Aufenthaltsort nannte er nicht.
Auf der Fahndungsliste
Die Koalition erklärte,
Geheimdiensterkenntnisse hätten die Truppen auf die Spur Osmanis gebracht.
Die US-Streitkräfte hätten seine Spur schon "eine Weile" verfolgt, sagte
Koalitionssprecher Tom Collins. "Als der Zeitpunkt günstig war und wir
glaubten, eine gute Chance zu haben, ihn zu treffen, ohne dabei Zivilisten
Schaden zuzufügen, haben wir zugeschlagen." Der Nachrichtenagentur AFP sagte
Collins: "Wir haben sehr stichhaltige Informationen, dass Osmani ohne jeden
Zweifel getötet wurde." Der Taliban-Führer habe auf beiden Seiten der
afghanisch-pakistanischen Grenze agiert.
Vertrauter von Osama Bin Laden
Den Angaben zufolge war Osmani ein
Vertrauter des flüchtigen Taliban-Führers Mullah Omar und von Osama Bin
Laden, dem Kopf des internationalen Terrornetzwerks Al-Kaida. Kurz vor dem
Sturz der Taliban-Regierung in Afghanistan Ende 2001 nach der US-geführten
Invasion in dem zentralasiatischen Land sei er zum Militärchef in
Südafghanistan ernannt worden und habe eine Schlüsselrolle bei Aktionen von
Terroristen gespielt, erklärten die US-Streitkräfte. Dazu zählten
Bombenanschläge, Selbstmordanschläge und Entführungen. Vor allem im Süden
Afghanistans haben sich US-geführte Truppen und NATO-Soldaten der
Schutztruppe ISAF in den vergangenen Monaten immer wieder heftige Gefechte
mit den wiedererstarkten Taliban-Rebellen geliefert.
US-Medienberichten zufolge hatten US-Spezialeinheiten Osmani schon im Juli 2002 gefangen genommen. Er sei danach aber unter ungeklärten Umständen wieder entkommen.