Wien-Wahl

"Unverschämtheit" - FPÖ-Nepp tobt wegen Strompreisen

Ende April wird die Wien-Wahl abgehalten. Bereits jetzt bringen sich die Parteien in Stellung. Dieses Mal reagiert der Wiener FPÖ-Landesparteiobmann Dominik Nepp erbost über die Netzentgelte der Wien Energie.

Mit dem Jahreswechsel sind die Energiepreise in ganz Österreich gestiegen, wobei sich die Erhöhung von Bundesland zu Bundesland teils stark unterscheidet. Schuld an den wachsenden Kosten ist einerseits der Wegfall der Strompreisbremse, andererseits die steigenden Netzkosten. Laut Vergleichsportal "check24.at" stiegen von Dezember 2024 bis Jänner 2025 die Strompreise in Wien durchschnittlich um 41 Prozent. Während ein Single-Haushalt gar um 47 Prozent mehr für bezogene Energie zahlt, sind es in Zwei-Personen-Haushalten 44 Prozent, die sich einer Erhöhung ausgesetzt sehen.

"Unverschämtheit" - FPÖ-Nepp tobt wegen Strompreise 

Zum Thema hohe Stromkosten meldete sich heute Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp per Aussendung zu Wort. Er fordert, die Energiepreise zu senken. "SPÖ-Bürgermeister Michael Ludwig kann und muss die Netzentgelte der Wien Energie sofort senken. Es ist eine Unverschämtheit, dass die Wiener trotz Rekordgewinnen des städtischen Unternehmens weiterhin mit explodierenden Strompreisen belastet werden", tobt Nepp. 

Der FPÖ-Stadtrat weiter: "Die Wien Energie befindet sich über die Wien Holding zu 100 Prozent im Besitz der Stadt Wien, und damit hat Ludwig direkten Einfluss auf die Preise. Anstatt die Bürger abzuzocken, muss er endlich handeln und die Kosten senken."

Nepp: Rekordgewinne rücküberweisen

"Jetzt ist nicht die Zeit, um die Profite eines Stadtunternehmens anzuhäufen - die Menschen brauchen dringend finanzielle Entlastung. Die Rekordgewinne der letzten Jahre müssen umgehend und in voller Höhe an die Stromkunden rücküberwiesen werden", verlangt Nepp.

SPÖ kontert: "Aussagen aus der Luft gegriffen"

"Die Aussagen des FPÖ-Abgeordneten Nepp sind aus der Luft gegriffen", kritisiert der SPÖ-Klubvorsitzende und SPÖ-Energiesprecher Josef Taucher eine aktuelle Presseaussendung des FPÖ-Politikers. "Fakt ist, dass kein anderes Bundesland so viele Maßnahmen gegen die Teuerung gesetzt hat wie Wien. Das belegt auch eine aktuelle Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts WIFO. Mit Maßnahmen wie dem Wiener Wohnbonus oder dem Wiener Energiebonus konnte Wien die größten Unterstützungsleistungen im Vergleich zu anderen österreichischen Bundesländern setzen. Die Studie macht deutlich, dass Wien die umfangreichsten Maßnahmenpakete zur Abfederung der Teuerung gesetzt hat. Insgesamt konnten die Wiener*innen mit 373,94 Euro pro Kopf unterstützt werden", stellt Taucher klar.

Josef Taucher (SPÖ)

Josef Taucher (SPÖ)  

© APA/GEORG HOCHMUTH

"Wiens Bürgermeisters Dr. Michael Ludwig hat in Zeiten der Teuerung am schnellsten reagiert und das größte Entlastungspaket für die Wiener*innen geschnürt. Das Ergebnis der Studie zeigt unmissverständlich, dass Wien die größten Antiteuerungsmaßnahmen gesetzt hat. Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine hat zu massiven Verwerfungen auf den Energiemärkten geführt. Wien hat umgehend gehandelt und alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die Auswirkungen der Energiekrise abzufedern", so der SPÖ-Klubvorsitzende.

22 Mio. Euro in Form von Energiegutscheinen

Für Menschen in besonders schwierigen Lebenssituationen gibt es bei der Wien Energie seit mehr als 15 Jahren eine soziale Ombudsstelle. Das Angebot reicht von individuellen Zahlungsvereinbarungen, Beratung gemeinsam mit Sozialeinrichtungen bis hin zu Hausbesuchen - immer mit dem Ziel, die Energieversorgung für Kund*innen nachhaltig sicherzustellen. Mit dem Energiehilfepaket von insgesamt 22 Millionen Euro in Form von Energiegutscheinen hat Wien Energie in den letzten beiden Jahren einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung von Menschen in Not geleistet und einen Sozialtopf für unbürokratische Entlastung aufgestellt. "Das Energiehilfepaket ist damit eine gezielte, langfristige Entlastungsmaßnahme für alle Wiener*innen, die finanziell besonders betroffen sind. Diese Unterstützung bietet kein anderer Energielieferant in dieser Form an", so Taucher.

Helle und warme Wohnzimmer auch bei Zahlungsverzug

"Auch wenn jemand die Rechnung nicht bezahlen kann, sorgt Wien Energie dafür, dass das Wohnzimmer hell und warm bleibt. Wien Energie verzichtet freiwillig seit Dezember und bis Ende Februar auf Mahnungen und Kündigungen bei Zahlungsverzug. Dadurch ist sichergestellt, dass es zu keinen Energieabschaltungen kommt", sagt Taucher.

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