Großvater Marijan (80) harrte bis zuletzt am Berg aus.
Seit Jahren hatte Großvater Marijan auf den Merapi aufgepasst, nun hat der indonesische Vulkan seinen Wächter getötet. Die Leiche des fast 80-jährigen Mannes wurde am Mittwoch aus den Trümmern seines Hauses geborgen. Seine Leiche war laut Medienberichten mit Asche überzogen, bis zu seinem Tod verharrte er in Gebetshaltung, um den Vulkan doch noch zu beruhigen. Derartige Gebete hielt Großvater Marijan immer wieder ab. Seit Jahren führte er die spirituellen Veranstaltungen an, mit denen die Einheimischen den Vulkan besänftigen wollten.
Evakuierungsanordnung missachtet
Der alte Mann war eine der Respektspersonen auf der Insel Java, auf der der 2.914 Meter hohe Merapi der heiligste und auch der gefürchtetste Vulkan ist. Großvater Marijan wurde höchstpersönlich von Hamengkubuwono IX, dem damaligen Sultan der Stadt Yogyakarta am Fuße des Vulkans, zum Wächter des Merapi ernannt.
Und er nahm seine Aufgabe ernst, möglicherweise zu ernst: Großvater Marijan habe die Evakuierungsanordnung der Behörden bewusst missachtet, berichtete ein Helfer. Er selbst sei noch vor dem Vulkanausbruch bei dem alten Mann gewesen, sagte Helfer Taufiq. Aber Großvater Marijan habe nicht gehen wollen und gesagt: "Besser ich bleibe hier und bete."