Bisher 41 Tote

Waldbrände bedrohen russisches AKW

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Es gibt bis zu 400 neue Brände. Bisher starben 41 Menschen.

Die verheerenden Wald- und Torfbrände in Russland sind am Dienstag bedrohlich nahe an ein Zentrum für atomare Forschung herangerückt. Die Flammen rund um Sarow etwa 400 Kilometer östlich von Moskau seien jedoch inzwischen unter Kontrolle.

41 Tote
Landesweit weiteten sich die Feuer aber aus. Es gebe bis zu 400 neue Brände, sagte der Leiter des nationalen Krisenzentrums, Wladimir Stepanow und bezeichnete die Lage als "dramatisch". Bei der schwersten Naturkatastrophe in Russland seit Jahrzehnten starben bisher nach offiziellen Angaben 41 Menschen.

"Das ist eine große Tragödie", sagte Kremlchef Dmitri Medwedew in einer Videobotschaft an die Nation. Russland werde alle Möglichkeiten nutzen, "um der Naturgewalt zu trotzen". Brände in insgesamt 17 Regionen des Riesenreichs hielten die Rettungskräfte in Atem. Die Löschtrupps waren zwar ununterbrochen im Einsatz. Wegen des starken Windes und der großen Hitze brachten sie aber wenige der Feuerfronten unter Kontrolle.

Zudem können Löschflugzeuge nur bei Tageslicht eingesetzt werden. An mehreren Orten überwand das Feuer die angelegten Brandschneisen. Zunächst müssten die Menschen aus bedrohten Dörfern in Sicherheit gebracht werden, sagte Stepanow. Dies habe Vorrang vor der Rettung des Waldes und dem Löschen der Gebäude.

Atomforschungszentrum
In Sarow waren mehr als 2.200 Rettungskräfte im Einsatz, um das auch für die Waffenentwicklung wichtige Atomforschungszentrum zu schützen. Trotz der lodernden Brände in einigen Kilometern Entfernung könne im Zentrum für atomare Forschung in allen Bereichen wie gewohnt gearbeitet werden, hieß es. Zur Koordinierung der Rettungsarbeiten flog der Leiter des staatlichen Atomkonzerns Rosatom, Sergej Kirijenko, in das Gebiet.

Die Behörden sprechen von der schwersten Trockenheit und Hitze in Russland seit mehr als 130 Jahren. In den kommenden Tagen könne die Temperatur an manchen Orten sogar auf über 40 Grad Celsius steigen, sagten Meteorologen. Wegen der Dürre korrigierte die Regierung bereits ihre Prognose für die Getreideernte deutlich nach unten.

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