Busunglück in Frankreich

War Diesel Schuld an der Flammenhölle?

Teilen

Zusatztank stand unter Druck und könnte verheerenden Brand ausgelöst haben.

Ausgelaufener Diesel könnte nach ersten Erkenntnissen das verheerende Feuer beim Busunfall mit 43 Toten in Frankreich ausgelöst haben. Bei der Kollision mit einem Lastwagen habe ein Metallteil dessen Zusatztank durchschlagen, sagte Staatsanwalt Christophe Auger am Montag in Libourne.

Die Ermittler vermuten, dass der Diesel sich dann zum Beispiel beim Kontakt mit einem heißen Objekt entzündet haben könnte.

Tödliche Feuerfalle
Bei dem Unfall etwa 40 Kilometer östlich von Bordeaux waren die beiden Fahrzeuge am Freitagmorgen in kurzer Zeit in Flammen aufgegangen, der Bus wurde so zu einer tödlichen Falle für die meisten Insassen. Allerdings müsse diese Hypothese erst noch von den laufenden Analysen bestätigt werden, betonte Auger.

Sprühnebel
Der Zusatztank habe unter Druck gestanden, erläuterte Patrick Touron, der Chef des Kriminalinstituts der Gendarmerie. Als er von einem Metallteil getroffen worden sei, sei daher ein Tröpfchennebel herausgesprüht. Während der flüssige Diesel nur schwer entflammbar sei, entzünde dieser Sprühnebel sich sehr leicht, erklärte er.

Die ersten Untersuchungen bestätigten auch, dass der Lastwagen aus noch ungeklärten Gründen auf die linke Spur geraten war. Bremsspuren deuteten darauf hin, dass der Fahrer erfolglos versuchte, gegenzusteuern.

Horror-Crash in Frankreich: 42 Tote



Vier Überlebende noch im Krankenhaus

Vier der acht Überlebenden der Buskatastrophe sind noch im Krankenhaus, aber nicht in Lebensgefahr. Die Wracks der beiden Fahrzeuge wurden am Montag abtransportiert und für die weiteren Ermittlungen beschlagnahmt.

Die Bergung der Leichen war bereits am Sonntag abgeschlossen worden. Sie müssen nun identifiziert werden, dies könnte nach Angaben Augers Ende kommender Woche abgeschlossen sein.

Ermittlungen werden lang und schwierig

Bislang erlaubten die Ergebnisse keine Aussagen, ob einer der Beteiligten sich etwas habe zuschulden kommen lassen. Die Unfallursache sollen nun weitergehende Untersuchungen klären. "Diese zweite Ermittlungsphase dürfte lang und schwierig werden", sagte er. Voraussichtlich Ende kommender Woche solle ein offizielles Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Tötung eröffnet werden.

Am Dienstag will Frankreichs Präsident François Hollande in die Unglücksregion reisen, um an einer Gedenkveranstaltung für die Opfer teilzunehmen.
 
Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.