Bot Auktionshäusern gefälschte Werke an

Wegen falscher Picassos: Zahnarzt vor Gericht

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Ein Mediziner aus Neuss soll Experten von Kunstauktionshäusern 26 gefälschte Picassos als Originale präsentiert haben.

Düsseldorf. Die Vorführung in einem Düsseldorfer Fünf-Sterne-Hotel hat seit Dienstag ein Nachspiel vor dem Düsseldorfer Landgericht.

Laut Anklage wusste der 52-Jährige, dass es sich um Fälschungen handelt. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Zahnarzt unerlaubte Verwertung urheberrechtlich geschützter Werke und den Gebrauch unechter Urkunden vor. Weil es sich bei dem Termin noch nicht um ein Verkaufsgespräch handelte, sieht die Staatsanwaltschaft in der Tat keinen versuchten Betrug.

Beigefügte Echtheitszertifikate seien gefälscht

Vor dem Prozess hatte der Angeklagte argumentiert, von der Echtheit der Bilder ausgegangen zu sein. Er habe sie von der Picasso Foundation überprüfen lassen und dafür einen sechsstelligen Betrag gezahlt. Das sieht die Anklage als widerlegt: Die Foundation verlange für derartige Expertisen nichts. Die beigefügten Echtheitszertifikate seien gefälscht gewesen.

Der Angeklagte soll die Gemälde in Düsseldorf Mitarbeitern von Kunstauktionshäusern zur Begutachtung gezeigt haben. Dabei war der Schwindel aufgeflogen. Vor der Verhandlung zeigte sich der 52-Jährige aussagebereit. Doch unmittelbar nach Verlesung der Anklage bat das Gericht zum Rechtsgespräch hinter verschlossenen Türen. Das Gericht hat für den Fall vier Verhandlungstage eingeplant.
 

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