Lampedusa

1.000 Flüchtlinge in Italien gestrandet

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Flüchtlingsdrama auf Lampedusa: 1.000 Bootsflüchtlinge aus Afrika sind gestrandet. Das Lager platzt aus allen Nähten.

Auf der süditalienischen Insel Lampedusa sind binnen zwei Tagen rund 1.000 Bootsflüchtlinge aus Afrika gelandet. Seit Donnerstag seien vier Boote angekommen, meldete die italienische Nachrichtenagentur Ansa am Freitag. Die Mehrheit der Ankömmlinge stammt nach offiziellen Angaben aus Nordafrika.

Die auf vier Boote verteilten Flüchtlinge seien von Afrika aus über das Mittelmeer gefahren, berichtete Ansa. Zwei der Boote seien in Seenot geraten und am Donnerstag von der italienischen Marine gerettet worden. Das dritte Schiff habe es Freitag früh selbst bis zur Küste geschafft. Am Freitagvormittag fingen die italienischen Behörden ein viertes Boot wenige hundert Meter vor der Küste der Insel ab.

Die Wetterbedingungen der vergangenen Tage waren für eine Überfahrt günstig, da ruhige See herrschte. Die Einwanderer wurden zum Auffanglager in Lampedusa gebracht, wo bereits 160 Menschen untergebracht waren, darunter hundert Kinder. Obwohl das Lager nur für die Unterbringung von 850 Menschen ausgelegt ist, stelle die Neuankunft von den rund tausend Flüchtlingen "kein besonderes Problem" dar, sagte die stellvertretende Leiterin, Paola Silvana. Demnach stammen die meisten der Neuankömmlinge aus Nordafrika, besonders aus Tunesien und Marokko.

In diesem Jahr ist die Zahl der Flüchtlinge, die über das Mittelmeer nach Italien kamen, im Vergleich zum Vorjahr stark gestiegen. Von Jänner bis Mitte September 2007 waren es laut italienischem Innenministerium 14.200 Menschen, im selben Zeitraum 2008 waren es mehr als 24.200. Immer wieder sterben Menschen bei der lebensgefährlichen Fahrt in nicht hochseetauglichen Fischerbooten über das Mittelmeer.

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