Proteste

100.000 demonstrieren gegen Mafia in Italien

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Im süditalienischen Bari gingen rund 100.000 Menschen gegen die Mafia auf die Straße und gedachten der Opfer des organisierten Verbrechens.

Rund 100.000 Menschen haben am Samstag in der süditalienischen Stadt Bari gegen die Mafia demonstriert und der Opfer des organisierten Verbrechens gedacht. Italiener aus allen Teilen des Landes sowie mehrere Spitzenpolitiker, darunter Außenminister Massimo D'Alema, seien in die apulische Stadt gekommen, um an dem Protestzug teilzunehmen, berichteten italienische Medien.

Demo-Zug zum Punta Perotti
Organisiert wurde die Demonstration von dem Pfarrer Don Luigi Ciotti, der mit seiner Antimafia-Bewegung "Libera" bereits seit 1995 gegen jede Art von Mafia-Vereinigung kämpft. "Um die Kultur der Mafia auszumerzen sind Leidenschaft und Kraft nötig", sagte D'Alema. Der Demonstrationszug startete an einem symbolträchtigen Punkt der Stadt, der bis heute für illegale Bauspekulation steht: Punta Perotti. Hier waren unter dubiosen Umständen zwischen 1995 und 1997 drei Hochhäuser ganz in der Nähe des Strandes gebaut worden.

Lange hatten sich die Bürger gegen diesen "städtebaulichen Schandfleck" zur Wehr gesetzt. Nach zähem Streit zwischen den Baufirmen und der Stadtverwaltung waren sie im April 2006 abgerissen worden.

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