Drama vor einer Bohrinsel in Kanada: Ein Heli stürzte in den eiskalten Atlantik.
Nach dem Absturz eines Hubschraubers vor der Ostküste Kanadas wurden am Donnerstagabend noch immer 16 Menschen vermisst. Ein Passagier konnte lebend geborgen werden und befand sich in kritischem Zustand in einem Krankenhaus von St. John's, der Hauptstadt der Provinz Neufundland. Ein anderer Insasse wurde tot aus dem aufgewühlten Atlantik gezogen.
Der Helikopter vom Typ Sikorsky S-92 befand sich etwa 90 Kilometer südöstlich von St. John's, als er offenbar wegen technischer Probleme ins Wasser stürzte. Er hatte Arbeiter zu einer Ölplattform im Atlantik bringen wollen.
Die Unglücksstelle wurde bald nach dem Notruf von der Küstenwache, anderen Schiffen und Rettungshubschraubern auf Überlebende abgesucht. Zwei aufblasbare Boote, die die Besatzung der Sikorski offenbar noch in letzter Minute gewässert hatte, waren leer. Die Wassertemperaturen lagen nur knapp über dem Nullpunkt.
Schutzanzüge
Alle Passagiere hatten Schutzanzüge für den
Notfall an. Ob und wie lange diese das Überleben in dem eisigen Wasser
ermöglichen würden, war zunächst nicht klar. Die Piloten hatten auf dem
knapp zweistündigen Weg zu der Ölplattform technische Schwierigkeiten
gemeldet und waren in Richtung St. John's umgekehrt. Bald nach der
Kehrtwende kam ihr Notruf.
Das schlimmste Unglück vor der Küste von Neufundland liegt dem Sender zufolge 27 Jahre zurück. Damals hatte ein Sturm mit 145 Stundenkilometern und 18 Meter hohen Wellen eine Bohrinsel in die Tiefe gerissen. Alle 84 Arbeiter auf der Plattform kamen ums Leben.