Deutschland

19-Jähriger tötet Obdachlosen

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Weil er einen Obdachlosen nach dem Muster eines brutalen Computerspiels getötet haben soll, muss sich ein 19-Jähriger seit Donnerstag vor dem Cottbuser Landgericht im deutschen Bundesland Brandenburg verantworten.

Der Angeklagte gestand zum Prozessauftakt, den Mann geschlagen und getreten zu haben, bis sein Opfer sich nicht mehr rührte. Als Grund nannte der 19-Jährige Ärger: Die Polizei hatte ihn vor dem Vorfall kontrolliert.

Zudem habe er zuvor bei einem brutalen Computerspiel verloren. Seine Wut über die Niederlagen bei Wrestling-Spielen auf einer Sony-Playstation habe er an seinem Opfer abreagiert, sagte der Angeklagte. Bei diesem Spiel müssen die Spieler ihre Gegner mit Schlägen ins Gesicht und Sprüngen auf den Kopf ausschalten.

Niedere Beweggründe
Dem Angeklagten wird Mord aus niederen Beweggründen und aus Heimtücke vorgeworfen. Am 10. Juli dieses Jahres soll er das Gesicht des Opfers mit Faustschlägen und Fußtritten zertrümmert haben, nachdem er den Mann zuvor eine lange Treppe hinabgestürzt hatte. Der Obdachlose starb kurz nach der Tat an seinen schweren Verletzungen.

Das Landgericht will nun untersuchen lassen, ob brutale Computerspiele die Schuldfähigkeit eines Täters beeinträchtigen können. Für kommenden Montag ist ein Hirnspezialist der Universitätsklinik Ulm geladen, der dem Gericht ein Gutachten darüber präsentieren will, ob einschlägige Computerspiele die Schuldfähigkeit vermindern können. Dabei soll das Computerspiel im Gerichtssaal vorgeführt werden.

Das Urteil soll am 3. Jänner ergehen.

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