Weltweite Empörung

4-Jähriger wegen "sexueller Belästigung" suspendiert

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Weltweite Aufregung, nachdem ein Vierjähriger in Texas aus der Vorschule ausgeschlossen wurde, weil er eine Hilfslehrerin "unsittlich" berührt haben soll.

Völlig unvorstellbar für europäische Verhältnisse: Ist ein Vierjähriger im Stande, Frauen sexuell zu belästigen? In den USA anscheinend schon. Den völlig verdutzten Eltern eine vierjährigen, texanischen Buben flatterte dieser Tage ein Brief ins Haus, in dem stand, dass der Kleine am 10. November sein "Gesicht an der Brust der weiblichen Angestellten gerieben" hat. Daraufhin zog der Schuldirektor Konsequenzen und schloss das Kind vom Unterricht aus.

Welle der Empörung
Jetzt ist eine Welle der Entrüstung gegen die Schule und die Hilfslehrerin ausgebrochen: Tausende E-Mails aus den USA, aber auch aus aller Welt erreichten den Leiter der Schule und die betroffene Lehrerin. Einige forderten, dass sich die Angestellte, die den Fall ins Rollen brachte, einer psychologischen Beratung unterziehen oder gar bestraft werden müsse.

Keine Entschuldigung
Der Vater des Kindes freut sich zwar über die Anteilnahme und Unterstützung, pocht aber weiter auf sein Recht: Noch hat er keine positive Antwort von der Schule bekommen. Noch ist der Bub nicht wieder in der Schule aufgenommen, und der Vorwurf der unsittlichen Berührung steht immer noch im Raum. Keine Entschuldigung, nichts.

"Als ich den Brief erhalten habe, ist meine Welt zusammengebrochen", so der Vater des Kleinen, DaMarcus Blackwell, in einem Interview mit dem lokalen Blatt "Waco Tribune-Herald". Blackwell hat jetzt eine Beschwerde gegen den Rauswurf eingereicht: Sein Sohn könne nicht verstehen, warum er bestraft worden ist, so sein Argument.

Nach dieser Beschwerde formulierte die Schulbehörde einen neuen Brief, in dem dem Buben nur noch "unpassender körperlicher Kontakt" vorgeworfen wird. Der Schuldirektor bot sich sogar an, "sexuelle Belästigung" aus den Schulakten zu streichen.

Ein Schul-Handbuch besteht zwar, es sieht aber keine besonderen Richtlinien zum KOntakt zwischen Lehrern und Schülern vor. Einzig "unpässlicher körperlicher Kontakt" wird mit "disziplinären Konsequenzen" belegt.

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