Atlasjet

57 Tote bei Flugzeugabsturz in der Türkei

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Kurz vor der Landung in Isparta verschwand der Flieger der Atlasjet von den Radarschirmen. Die Unglücksursache ist noch nicht bekannt.

Bei einem mysteriösen Flugzeugabsturz im Südwesten der Türkei sind am Freitag alle 57 Insassen der Passagiermaschine ums Leben gekommen. "Es gibt weder Überlebende unter den Fluggästen noch unter den Besatzungsmitgliedern", sagte der Geschäftsführer der betroffenen türkischen Billigairline Atlasjet, Tuncay Doganer. Unter den Toten waren keine ausländischen Touristen.

Vom Radar verschwunden
Das Flugzeug war um 00.55 Uhr MEZ in Istanbul zu dem Flug nach Isparta gestartet. Der Kontakt zu der MD 83 war kurz vor der geplanten Landung abgebrochen. Das Flugzeug war beim Anflug auf Isparta, rund 150 Kilometer nördlich vom Touristenzentrum Antalya im Südwesten des Landes, plötzlich von den Radarschirmen verschwunden. Dabei hatte es davor keine technischen Schwierigkeiten oder Probleme mit dem Wetter gegeben. Für die Aufklärung der Absturzursache müsse die Blackbox der Maschine ausgewertet werden.

Zunächst war von 56 Todesopfern die Rede gewesen. Die Luftfahrtbehörde gab jedoch kurz darauf bekannt, an Bord sei noch ein Baby gewesen, das erst später auf der Passagierliste bemerkt worden sei.

Keinerlei technische Probleme
Die Maschine der privaten Chartergesellschaft war auf dem Weg von Istanbul nach Isparta im Südwesten des Landes. Die Wetterbedingungen zur Zeit des Absturzes waren gut, laut Atlasjet hatte das Flugzeug keinerlei technische Probleme, und die als erfahren beschriebenen Piloten standen in Kontakt mit dem Tower und setzten keinen Notruf ab. Um 1.36 Uhr (00.36 Uhr MEZ) verschwand die Maschine plötzlich vom Radar - kurz nachdem der Pilot seine Landung angekündigt hatte.

"Sehr interessanter Unfall"
Hubschrauber entdeckten das Wrack in der Nähe des Dorfes Cukuroren. Der Gouverneur von Isparta, Semsettin Uzun, sagte, die Maschine sei in einer Gegend heruntergekommen, die gar nicht auf der Flugroute lag. "Es ist nicht zu verstehen, wie sie dort hinkommen konnte", sagte er der Nachrichtenagentur Anadolu. Doganer sprach von einem "sehr interessanten Unfall". Es wird erwartet, dass die Auswertung der Flugschreiberdaten Klarheit über die Absturzursache bringt.

Angehörige versuchen zum Unglücksort vorzudringen
Der Rumpf und die Tragflächen brachen bei der Bruchlandung auseinander, und in der Umgebung des Wracks lagen Metallteile und Leichen verstreut, einige noch in ihren Sitzen. Laut Anadolu sollten Bulldozer den Weg in der unzugänglichen Region, in der zunächst nur Hubschrauber landen konnten, für Sicherheitskräfte und Krankenwagen freimachen. Die Gegend wurde abgesperrt. Weinende Angehörige versuchten zu dem Unglücksort vorzudringen, während Rettungskräfte die Leichen in Säcken verstauten.

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