Nach zwölf Stunden Regen kam es zu zahlreichen Murenabgängen. Hilfsarbeiter graben die Toten aus den Erdmassen. Die Zahl der Vermissten ist hoch.
In Indonesien sind bei den heftigsten Erdrutschen seit Jahren Dutzende Menschen ums Leben gekommen. Offizielle Stellen sprachen am Donnerstag von bis zu 81 Toten und Vermissten. Tausende obdachlos gewordene Menschen suchten am Mittwoch in der zentral gelegenen Provinz Java in öffentlichen Gebäuden oder Zelten Schutz vor den starken Regenfällen, nachdem die Schlammmassen ihre Häuser zerstört hatten. Die Erdrutsche seien die schlimmsten seit einem Vierteljahrhundert, teilte der Katastrophenschutz mit.
Neun Dörfer betroffen
Der Behörde zufolge wurden in
mindestens neun Dörfern am Fluss Bengawan Solo im Bezirk Karang Anyar bis
zum Nachmittag 36 Tote geborgen. 30 Menschen seien noch unter den
Schlamm-Massen begraben. Nach 14 weiteren Menschen wurde etwa 30 Kilometer
weiter südlich im Bezirk Wonogiri gesucht.
Überflutete Straßen behinderten Bergungsarbeiten
Die
Rettungsarbeiten wurden dadurch behindert, dass auch viele Straßen von
Schlamm bedeckt oder nach dem strömenden Regen über Nacht überflutet waren.
"Es ist schwierig für die Helfer, die Gebiete zu erreichen", sagte ein
Sprecher der Bezirksregierung von Wonogiri. "Die örtlichen Kräfte müssen
alleine zurechtkommen."
Tsunami-Gedenktag
Indonesien beging am Mittwoch den dritten
Jahrestag der Tsunami-Katastrophe, bei der an Weihnachten 2004 entlang der
Küsten des Indischen Ozeans 230.000 Menschen getötet wurden. Die
indonesische Provinz Aceh beklagte allein 170.000 Tote und Vermisste.
Hunderte Menschen versammelten sich an den Massengräbern und beteten für die
Opfer.