Immer mehr Tote werden geborgen. Nun wurde die Staatstrauer ausgerufen. Wieviele Bergleute sind noch verschüttet?
Zwei Tage nach dem schwersten Grubenunglück in der Geschichte der Ukraine haben Rettungskräfte die Leichen von 88 Kumpeln geborgen. Vermutlich sind insgesamt 100 Bergleute ums Leben gekommen. Zwölf Männer, die bei der Gasexplosion im ostukrainischen Kohlerrevier Donezk am Sonntag verschüttet worden, würden noch gesucht, teilte der ukrainische Zivilschutz nach Angaben der Agentur Interfax mit.
Staatstrauer ausgerufen
Es gab keine Hoffnung mehr auf
Überlebende. Mehr als 30 verletzte Arbeiter der Zeche wurden weiter in
Krankenhäusern behandelt. In der Ukraine begann am Dienstag eine eintägige
Staatstrauer. Auch die Bundesregierung hatte den Angehörigen ihr Beileid
ausgedrückt.
Management Schuld am Unglück?
Die meisten der getöteten
Kumpel sollten am Dienstag auf verschiedenen Friedhöfen in dem Kohlerevier
beigesetzt werden. Die Familien und Kollegen gaben der Grubenleitung die
Schuld an dem Unglück. In der Schachtanlage Sassjadko seien die einfachsten
Sicherheitsregeln missachtet worden. Das Bergwerk zählt zu den größten und
wegen der hohen Grubengaskonzentration unter Tage auch zu den gefährlichsten
Anlagen in der Ukraine.
Grubengas explodierte
In der Mine soll am frühen Sonntagmorgen
bei Bohrungen zur Vorbereitung von Sprengungen ein Funke das hochexplosive
Grubengas in mehr als 1.000 Metern Tiefe entzündet haben. Zum Zeitpunkt des
Unglücks hielten sich 457 Bergleute unter Tage auf. Mehr als 350 Arbeiter
wurden nach Angaben des Zivilschutzes gerettet.