"Schwiegermonster"

Frau hielt Schwiegertöchter wie Sklaven

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Drei pakistanische Schwester hofften auf ein besseres Leben in Großbritannien. Das Leben wurde den drei Frauen "zur Hölle gemacht".

Ein britisches Gericht hat eine 63-Jährige verurteilt, die ihre drei pakistanischen Schwiegertöchter jahrelang wie Sklavinnen gefangengehalten und gequält haben soll. Eine von ihnen hat zwischen 1993 und 2006 beinahe Tag und Nacht an der Nähmaschine schuften müssen. Sie durfte demnach das Haus im nordwestenglischen Blackburn nicht ohne Aufsicht verlassen.

"Sie wurden wie Kinder, wie Sklaven oder Hunde behandelt", sagte Staatsanwalt Philip Boyd vor Gericht. Die drei Schwestern waren in arrangierten Ehen mit den Söhnen der pakistanisch-stämmigen Verurteilten verheiratet worden und aus Pakistan nach England gekommen, wo sie sich ein glückliches Leben erhofften.

Brutale Strafen
Die zum Nähen gezwungene Schwiegertochter hatte ursprünglich zu Protokoll gegeben, sie habe "in einem Gefängnis, nicht in einem Haus" gelebt. Sie habe so große Angst vor der Schwiegermutter gehabt, "dass ich tat, was sie befahl". Die ältere Frau habe sie mit einem Bürstengriff verprügelt und ihr ins Gesicht geschlagen, wenn sie Befehlen nicht gehorcht habe. Wenn sie ihre Näharbeiten beendet habe, sei sie zur Hausarbeit gezwungen worden. Sie sei erst freigekommen, als ihr dreijähriger Sohn im Kindergarten erzählt habe, dass seine Großmutter an den Blutergüssen an den Händen seiner Mutter schuld sei.

Die Frau zog ihre Angaben später zurück und gab vor Gericht an, sie habe in Blackburn "ein glückliches Leben" geführt. Sie lebt weiterhin mit ihrem Mann zusammen, beide haben keinen Kontakt mehr zu der Verurteilten. Die beiden Schwestern der Frau sagten, ihr Leben sei ihnen "zur Hölle gemacht worden". Eine der beiden wurde demnach zwischen 2001 und 2003 festgehalten, die andere von 2005 bis 2007. Offenbar wollten ihre Ehemänner gar nicht mit den beiden Frauen zusammenleben, weil sie in England bereits Partnerinnen hatten. Das Strafmaß gegen die Schwiegermutter, die auf nicht schuldig plädierte, soll am 29. Mai verkündet werden.

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