Neues Portal

Aufregung wegen nackten Nachrichten in Tschechien

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Für Aufregung in Tschechien - sogar im Parlament - sorgte ein neues News-Portal. Die Nachrichten werden dort von nacken Damen verlesen.

Für Aufregung im Prager Parlament sorgt derzeit ein neues Nachrichten-Webportal des privaten TV-Kanals "Nova" (http://www.tn.cz), das diese Woche gestartet wurde. Neben den üblichen Wort-, Bild- und Video-Informationen über das Geschehen im In- und Ausland werden dort jeden Tag um 21.30 Uhr auch sogenannte "nackte Nachrichten" ausgestrahlt. Dabei präsentieren die "Moderatorinnen", eigentlich angestellte Stripperinnen, die Nachrichten, wobei die Frauen nach und nach alle ihre Kleidungsstücke ablegen.

Verägerte Politiker
Am meisten stört die Politiker, dass es keinen Vorwarnhinweis für die Besucher der als "Red News" bezeichneten Web-Seite gibt, wie es bei verschiedenen erotischen Internet-Portalen der Fall ist. Außerdem sei die Regel verletzt worden, wonach TV-Kanäle vor 22.00 Uhr keine Programme mit einem eindeutig erotischen Inhalt ausstrahlen dürfen. Für das Internet gilt diese Grenze jedoch nicht. Zudem seien die "nackten Nachrichten" den ganzen Tag im Archiv abrufbar, sagen die Kritiker.

"Haben hier nichts verloren"
"Ich meine, dass derartige Sachen auf Nachrichten-Servern nichts verloren haben. Es geht über den Rahmen dessen hinaus, wohin seriöse Medien gehen sollten", betonte der Abgeordnete Boris Stastny von der konservativen Demokratischen Partei (ODS) gegenüber der Tageszeitung "Pravo". Offenbar spielte er auch darauf an, dass die "nackten Nachrichten" nicht nur typische Boulevard-Themen aufgreifen. Die Zuschauer können von der sich ausziehenden Moderatorin beispielsweise auch erfahren, dass Staatspräsident Vaclav Klaus eine Gesetzesnovelle unterzeichnet hat.

Der Sozialdemokrat (CSSD) Zdenek Skromach sieht in dem neuen Internet-Portal ein Motiv für eine Änderung des TV-Gesetzes, damit dieses künftig "nicht umgangen" werde. Sehr empört zeigte sich die Christdemokratin (KDU-CSL) Michaela Sojdrova, die sich mit einer Beschwerde an den staatlichen Rat für Radio und Fernsehen (RRTV) wenden will. "Das ist doch ein Porno", meinte sie.

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