Unglück verhindert

Autobombe in Ankara entdeckt

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Die Polizei stört momentan Mobilfunknetze, um eine mögliche Fernzündung der Bombe zu verhindern.

Die türkischen Sicherheitsbehörden haben am Dienstag einen massiven Bombenanschag in der Hauptstadt Ankara vereitelt. Experten entschärften einen Sprengsatz, der in einem Kleinbus versteckt war, wie die Polizei mitteilte. Fernsehberichten zufolge bestand die Bombe aus 300 Kilogramm TNT und Sodium-Nitrat. Offen blieb zunächst, ob der versuchte Bombenanschlag mit dem Jahrestag der Terroranschläge vom 11. September 2001 zusammenhing.

Kleinbus in Parkhaus abgestellt
Die Bombe wurde bei einem großflächigen Polizeieinsatz in der türkischen Hauptstadt gefunden. Anlass für diesen Einsatz waren der Jahrestag der Anschläge vom 11. September sowie der am Mittwoch anstehende Jahrestag des letzten Militärputsches in der Türkei vom 12. September 1980. Der Kleinbus mit dem Sprengsatz wurde nach Augenzeugenberichten am frühen Morgen in einem mehrstöckigen Parkhaus im Ankaraner Stadtteil Kurtulus abgestellt. Als die Polizei die Gegend absuchte, witterten Spürhunde den Sprengstoff in dem Fahrzeug.

Gegend im Umkreis von fünf Kilometern abgesperrt
Die Polizei sperrte die Gegend um das Parkhaus in einem Umkreis von fünf Kilometern ab, räumte einige Wohn- und Bürogebäude in der Nähe und ließ die Gasversorgung in dem Gebiet unterbrechen. Viele Feuerwehrwagen und Krankenwagen wurden vorsorglich am Einsatzgebiet zusammengezogen. Die Entschärfung der Bombe dauerte drei Stunden.

Katastrophe abgewendet
Der Ankaraner Gouverneur Kemal Önal sagte, er wolle sich nicht ausmalen, was geschehen wäre, wenn der Plan der Täter funktioniert hätte. Ankara sei einer Katastrophe entgangen. Für Aussagen über die möglichen Täter sei es aber noch zu früh. Nach Fernsehberichten war die Bombe die größte, die je in Ankara gefunden wurde. Autobomben mit mehreren hundert Kilogramm Sprengstoff waren auch von den islamischen Extremisten benutzt worden, die im November 2003 bei Anschlägen auf Synagogen und britische Einrichtungen in Istanbul 63 Menschen töteten.

Mutmaßliche islamistische Täter
Türkische Medien lenkten auch nach dem vereitelten Anschlag vom Dienstag den Blick vor allem auf mutmaßliche islamistische Täter. Autobomben mit solchen Sprengsätzen würden vor allem vom Terrornetzwerk El Kaida benutzt, meldete der Fernsehsender Haber7.

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