Sicherheitsmängel

Bombe mit Artikeln aus Duty-Free-Shop gebaut

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Trotz verstärkter Sicherheitsmaßnahmen beim Handgepäck ist es einfach, Sprengstoff in ein Flugzeug zu schmuggeln, wie ein Reporter bewiesen hat.

Nach der Passkontrolle Bombenbestandteile zu besorgen, ist watscheneinfach: Im Duty-Free-Geschäft finden sich sämtliche explosiven Zutaten, wie eine TV-Sendung beweist. Reporter des ZDF-Magazins «Frontal 21» konnten alle Kontrollen am Frankfurter Flughafen mit Chemikalien erfolgreich passieren.

Im Duty-Free-Bereich besorgte das Fernsehteam sämtliche Materialien. Damit stellten sie eine funktionsfähige Bombe her. Sie wurden dann unter fachmännischer Aufsicht auf einem Sprengplatz zur Explosion gebracht. Die Sprengung reichte aus, um einen Mittelklassewagen schwer zu beschädigen. Scheiben und Innenraum des Fahrzeugs wurden zerstört, Türen aus der Verankerung gerissen.

"Flugzeug aus der Luft holen" ist möglich
Professor Wolfgang Spyra, Kampfstoffexperte der Technischen Universität Cottbus, bestätigt die Gefährlichkeit der zusammengemischten Chemikalien: «Mit den Dingen, die man durch die Sicherheitskontrollen gebracht hat und mit den Dingen, die ich noch zusätzlich im Duty-Free-Shop erwerben kann, kann ich Sprengvorrichtungen bauen, mit denen ich ein Flugzeug aus der Luft holen kann.»

Spyra kritisiert scharf die bisherige Praxis, dass Passagiere vor dem Einsteigen auch feuergefährliche Substanzen wie hochprozentige Alkoholika oder Parfum einkaufen und an Bord nehmen können: «Nach der Sicherheitskontrolle bin ich in der Lage, mich noch gut auszustatten, um Unheil im Passagierraum anrichten zu können. Die Empfehlung, die sich ableitet aus den Möglichkeiten, die man im Duty-Free-Shop hat, ist, dass man das Duty-Free-Geschäft nach der Reise tätigen kann.»

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