Drama vor Haiti

Boot mit 200 Flüchtlingen gekentert

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70 Menschen konnten sich auf ein Riff retten, zwei Tote wurden geborgen.

Tödliches Drama in tropischen Gewässern: Ein Boot mit bis zu 200 haitianischen Flüchtlingen ist am Montag nördlich von Haiti vor den Turks- und Caicosinseln gekentert. 115 Menschen seien aus dem Wasser gerettet worden, teilte die US-Küstenwache Dienstag früh mit. Eine große Zahl der Flüchtlinge auf dem völlig überfüllten Boot wurde noch vermisst. Es war am Montagnachmittag südöstlich der Inselgruppe auf ein Riff gelaufen und gekentert.

Zwei Tote
Die Überlebenden wurden nach Providinciales auf den Turks- und Caicosinseln gebracht und dort medizinisch versorgt. Zunächst wurden zwei Tote geborgen. Lokale Zeitungen berichteten unter Berufung auf Behörden der zu Großbritannien gehörenden Inseln, dass der Küstenschutz der USA mit einem Hubschrauber und Schiffen auf der Suche nach Überlebenden sei. Das Boot sei drei Tage unterwegs gewesen, als es auf der Flucht vor der Küstenwache auf das Riff geriet. Nach Angaben der Zeitung "Turks and Caicos Sun" stammte das Boot aus der Hafenstadt Cap Haitienne.

Zu hunderten wagen die Haitianer immer wieder die lebensgefährliche Flucht über das Meer, um das ärmste Land Amerikas zu verlassen. In der Hoffnung auf ein neues Leben mit bescheidenem Wohlstand brechen sie von Nordhaiti in morschen Booten auf, um über die Turks- und Caicosinseln und die Bahamas die USA zu erreichen.

Dabei kommt es immer wieder zu schweren Unglücken mit vielen Toten. So kamen im Mai 2007 über 50 Haitianer ums Leben, als ihr Boot vor den Turks- und Caicosinseln kenterte. Im Mai dieses Jahres starben bei einem Unfall vor der Küste Floridas neun haitianische Flüchtlinge.

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