Die Waldbrände in Spanien und Griechenland lassen sich nicht unter Kontrolle bringen.
Die Waldbrände halten weiter die Menschen in Südeuropa in Atem: Auf der iberischen Halbinsel sind bereits elf Personen durch die Flammen umgekommen, in Griechenland haben Winde die Feuer angefacht. Entspannung gab es nur auf der französischen Mittelmeerinsel Korsika, wo die Feuerwehr die Brände unter Kontrolle gebracht hatte.
11 Tote
In Spanien haben elf Menschen den Tod gefunden. Nahe
Avila im Zentrum des Landes starb am Mittwoch ein Forstarbeiter beim Kampf
gegen die Flammen. Bei dem Versuch, eine Brandschneise auszuheben, sei der
30-Jährige von einem Bagger überrollt und tödlich verletzt worden, teilten
die Behörden mit. In dem selben Brand war am Vorabend bereits ein
63-Jähriger ums Leben gekommen: Der pensionierte Lehrer war in der Ortschaft
Arenas de San Pedro von den Flammen in seinem Haus eingeschlossen worden. Da
das Feuer an mehreren Stellen gleichzeitig ausbrach, gehen die Behörden von
Brandstiftung als Ursache aus.
70.000 Hektar vernichtet
Dutzende Helfer und mehrere
Löschflugzeuge kämpften gegen die Feuersbrunst an, die bereits rund 500
Hektar Land verwüstete. Bei Caceres im Westen des Landes gab es einen
weiteren Brand, der aber zumindest eingedämmt werden konnte. Dieses Jahr
haben Waldbrände in Spanien nach Schätzungen schon etwa 70.000 Hektar (700
Quadratkilometer) Land vernichtet. Das ist nahezu doppelt so viel wie im
Vorjahr. Acht der elf Toten waren Feuerwehrleute.
Griechenland
In Griechenland haben starke Winde mehrere Brände
angefacht. Am schwersten betroffen waren die Inseln Skopelos und Euböa in
der mittleren Ägäis. Dort brachen in der Nacht auf Mittwoch zwei Brände aus,
die sich schnell ausbreiteten. Die Feuerwehr konnte wegen der Dunkelheit
erst in der Früh Löschflugzeuge und Hubschrauber einsetzen.
"Wir hoffen, die Brände am Nachmittag unter Kontrolle zu bringen", sagte ein Sprecher der Feuerwehr im lokalen Radio. Der Bürgermeister der Insel Skopelos, Christos Vasiloudis, geht davon aus, dass Bodenspekulanten für den Ausbruch der Feuer verantwortlich sind. Die Flammen zerstörten einen Pinienwald und Buschland. Nach Angaben der Feuerwehr waren innerhalb von 24 Stunden 58 Brände in Griechenland ausgebrochen.
Aufatmen
Auf Korsika waren die Wald- und Buschbrände unter
Kontrolle. "Das Feuer breitet sich nicht weiter aus", sagte
Feuerwehrkommandant Bruno Maestracci dem französischen Radiosender Europe 1.
An einigen Stellen loderten allerdings weiterhin Flammen, die noch nicht
gelöscht seien. Auch am Mittwoch waren mehrere hundert Feuerwehrmänner im
Einsatz.
Brandstifter
Als Ursache der Brände gilt auch auf Korsika unter
anderem Brandstiftung. Bereits am Montag verurteilte ein französisches
Gericht zwei junge Viehzüchter zu Haftstrafen. Die beiden 21 und 24 Jahre
alten Männer hatten sich schuldig bekannt, nach einem Trinkgelage am
Straßenrand Feuer gelegt zu haben. Zwei junge Mitglieder der Freiwilligen
Feuerwehr aus der Region stehen ebenfalls im Verdacht, mutwillig Brände
verursacht zu haben.