Die kalifornische Feuerwehr hat den Brand unter Kontrolle. 53 Villen wurden zerstört. Gouvernator Arnie versprach den Betroffenen schnelle Hilfe.
Die Lage in den Waldbrandgebieten um den kalifornischen Promi-Wohnort Malibu hat sich entspannt. Bis zum späten Sonntagnachmittag (Ortszeit) brachten die Löschtrupps 70 Prozent der Flammen unter Kontrolle, wie die Feuerwehr von Los Angeles mitteilte. Bis Montagabend rechnete die Feuerwehr damit, den Brand vollständig eingedämmt zu haben.
Nach Behördenangaben durften die meisten Bewohner in ihre Häuser zurückkehren. Am Wochenende hatten etwa 10.000 Menschen, unter ihnen auch Hollywoodstars wie Matthew McConaughey und Minnie Driver, ihre Häuser verlassen müssen.
53 Häuser niedergebrannt
Nach Angaben der Feuerwehr brannten durch die Samstag Früh ausgebrochenen Feuer 53 Häuser ab, darunter mehrere Millionärsvillen. Außerdem wurden 27 Nebengebäude und 14 Fahrzeuge zerstört sowie 34 weitere Häuser beschädigt. Sieben Feuerwehrleute wurden während der Löscharbeiten verletzt. Gouverneur Arnold Schwarzenegger versprach den Betroffenen schnelle Hilfe. Die Feuerwehr vermutete nach eigenen Angaben "menschliches Handeln" als Ursache für die Brände. Ermittler untersuchten ein Gelände nahe dem Brandherd, wo oft Partys mit Lagerfeuern gefeiert werden.
Ganze Wohnviertel niedergebrannt
Die malerische Millionärs-Siedlung nördlich von Los Angeles war am Wochenende zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen von einem rasch um sich greifenden Buschfeuer überrollt worden. Die von heftigen Winden angetriebene Feuerwalze hatte am Samstag innerhalb von wenigen Stunden ganze Wohnviertel dem Erdboden gleich gemacht und eine Fläche von rund 20 Quadratkilometern verbrannt. Mit einem massiven Einsatz am Boden und aus der Luft konnten mehr als 1700 Feuerwehrleute eine noch schlimmere Zerstörung verhindern.
Die Ermittler vermuten nach ersten Erkenntnissen, dass Camper die neuen Feuer auslösten. Die Polizei ging Hinweisen nach, nach denen mehrere Personen in einem abgelegenen Canyon gezeltet haben sollen, in dem der Buschbrand vermutlich entstanden war.
Bereits im Oktober Waldbrände in Kalifornien
Im Oktober waren bei tagelangen Waldbränden in Kalifornien mehrere Menschen ums Leben gekommen, rund 2.000 Häuser brannten ab. Insgesamt mussten damals 640.000 Menschen ihre Wohnungen verlassen. Der Bundesstaat leidet unter extremen Wetterbedingungen: In Los Angeles beispielsweise hat es in diesem Jahr so wenig geregnet wie noch nie seit Beginn der Messungen vor 130 Jahren. In den ersten sechs Monaten fielen nur 8,15 Zentimeter Regen, das entspricht einem Fünftel des Durchschnittswertes.
Angesichts der neuen Feuersbrunst verhängte Kaliforniens Gouverneur Arnold Schwarzenegger laut einem Bericht der "Los Angeles Times" den Notstand. Mehr als 1.880 Hektar Land wurden verbrannt. Unter den zerstörten Gebäuden waren 49 millionenteure Villen, 27 weitere wurden nach Angaben der Feuerwehr von Los Angeles durch die Feuer beschädigt.
1.700 Feuerwehrmänner im Einsatz
Gut 1.700 Feuerwehrmänner waren im Kampf gegen die Brände im Einsatz. Sie wurden unterstützt von zahlreichen Löschflugzeugen und Hubschraubern. Bei den Löscharbeiten seien sechs Männer leicht verletzt worden, teilte die Feuerwehr mit. Die Ursache für das Feuer war laut Freeman zunächst unklar. Der Brand sei am Samstag gegen 3.30 Uhr Ortszeit im Corral Canyon nahe Malibu ausgebrochen. Daraufhin verbreiteten sich die Flammen sehr schnell. Freeman sprach den Betroffenen sein Beileid aus. Es habe zumindest keine Toten gegeben - "und ein Haus kann wieder aufgebaut werden".
Hollywood-Stars
In Malibu wohnen unzählige Hollywood-Stars, unter ihnen Jennifer Aniston, Bill Murray, Tom Hanks und Nick Nolte. Nach Berichten lokaler Medien mussten unter anderem McConaughey und seine Kollegin Minnie Driver ihre Villen verlassen. Das 10,5 Millionen Dollar (rund sieben Millionen Euro) teure Heim des Red-Hot-Chili-Peppers-Bassisten Flea wurde von den Bränden zerstört.
Schwerstes Feuer seit 1993
Das Feuer am Wochenende richtete den schwersten Sachschaden in dem Nobelort in knapp 15 Jahren an, berichtete die "Los Angeles Times". Bei einem der schlimmsten Brände im Umland von Malibu waren 1993 drei Menschen ums Leben gekommen. Damals brannten knapp 300 Häuser ab, darunter die Villen der Schauspieler Sean Penn und Ali McGraw. Im vergangenen Januar zerstörte eine Feuersbrunst vier Luxusvillen, darunter das Haus der Schauspielerin Suzanne Somers. Vor einem Monat brannten ein Dutzend Gebäude ab.