Bei einem Höhlenausflug in Thailand sind acht Menschen ertrunken. Die Britin Helena Christina Carroll überlebte - und schildert nun das Drama.
Die einzige Überlebende des Unglücks in einer Grotte in Thailand ist am Dienstag in ihrer britischen Heimat eingetroffen. Helena Caroll wurde am Flughafen in London Heathrow von ihrer Familie in Empfang genommen. Die 21-Jährige, die nach der Überschwemmung fast 20 Stunden in der Höhle ausgeharrt hatte, berichtete im britischen TV-Sender Sky News über das Drama, bei dem sie ihren Freund John Cullen verlor.
Als die Fluten in der Grotte anstiegen, sei sie auf Felsen geklettert. Ihr Freund sei neben ihr aufgetaucht, sie habe versucht ihn zu überreden, zu ihr zu kommen. Der 24-Jährige habe sich aber mit der Strömung treiben lassen wollen. "Ich sagte, nein, komm hier zu mir." Doch John habe nicht gewollt: "Er sagte 'Ich liebe dich' und ließ einfach los."
Eine Touristengruppe war in der Höhle im Nationalpark Kao Sok am Samstag von einer durch einen Monsunregen ausgelösten Überschwemmung überrascht worden. Dabei wurden acht Menschen getötet, unter ihnen ein zehnjähriger deutscher Junge, drei Frauen und ein Mann aus der Schweiz, ein Engländer und zwei einheimische Führer. Die thailändische Regierung ordnete am Montag die vorläufige Schließung der Höhle an. Der Kao-Sok-Nationalpark ist mit einem großen See, dichtem Regenwald, Kalksteinformationen und zahlreichen Höhlen ein beliebtes Ziel für Trekking-Touristen. Im vergangenen Jahr besuchten ihn mehr als 20.000 Menschen.