Der Vater und seine zweite Frau quälten die neunjährige Tochter über ein Jahr lang. Grund: Der Vater glaubte nicht, dass sie seine rechtmäßige Tochter war.
Vor den Augen Hunderter Schaulustiger ist in Saudi-Arabien ein Ehepaar hingerichtet worden, das ein neunjähriges Mädchen zu Tode gefoltert hatte. Die Menge rief "Allahu akbar" (Gott ist groß), als der Vater des Kindes so lange mit dem Schwert geschlagen wurde, bis er starb. Die Stiefmutter des Mädchens wurde enthauptet.
Großes Gedränge am Hinrichtungsplatz
Die saudische
Zeitung "Okaz" berichtete am Donnerstag, auf dem Hinrichtungsplatz neben der
Sajjida-Aischa-Moschee in Mekka habe großes Gedränge geherrscht, als die
beiden Verurteilten nach dem Gebet von den Justizbeamten gebracht worden
seien. Der Fall der kleinen Ghusun, die von ihrem Vater und seiner zweiten
Frau ein Jahr lang gequält worden war, hatte in Saudi-Arabien für großes
Aufsehen gesorgt.
Tochter über ein Jahr brutal gequält
Die Medien hatten
unter Berufung auf Krankenhausärzte und Ermittler berichtet, das Kind sei
von seinem Vater mit Ketten und Eisenstangen geschlagen worden. Er kettete
das Mädchen an eine Fensterbank und ließ es drei Tage lang ohne Nahrung und
Wasser. Ein anderes Mal übergoss er das Gesicht seiner Tochter mit Kerosin
und fügte ihr Verbrennungen an den Beinen zu. Außerdem fuhr er sie
absichtlich mit dem Auto an. "All dies hat er getan, weil er den Verdacht
hatte, dass Ghusun nicht seine rechtmäßige Tochter war", hieß es aus dem
Innenministerium.
Mutter ging in Berufung
Der Vater wurde in erster Instanz zu fünf
Jahren Haft verurteilt. Doch die Mutter des Mädchens forderte ein
Berufungsverfahren. Im April 2007 wurden die beiden Angeklagten zum Tode
verurteilt. Das Oberste Gericht des islamischen Königreichs bestätigte das
Urteil im vergangenen Monat.