Kritik an Polizei

Brutaler Taser-Einsatz in GB

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Scotland Yard unter Druck: Ein Taser-Einsatz sorgt für Zündstoff.

Ein Video über die mutmaßliche Misshandlung eines am Boden liegenden Mannes mit einer Elektroschock-Pistole hat die Polizei im britischen Nottingham in Bedrängnis gebracht. Ein Sprecher des Unabhängigen Polizeibeschwerdeausschusses (IPCC) teilte am Dienstag mit, das Video werde ausgewertet, um über ein mögliches Ermittlungsverfahren zu entscheiden.

Sehen Sie hier das brutale Video:

Die auf Youtube veröffentlichte Handy-Aufnahme zeigt, wie die Polizisten unter den Augen von etwa 40 Schaulustigen versuchen, den am Boden Liegenden festzunehmen. Als ihnen dies nicht gelingt, feuert einer der Beamten die Elektroschockpistole auf den Mann. Der Einsatz der sogenannten Taser unterliegt strengen Auflagen.

50.000 Volt
Laut Polizei hatten Türsteher eines Nachtclubs in Nottingham die Beamten gerufen. Auf dem Video nicht zu sehen ist nach Angaben der Polizei, dass der 40-Jährige einen Polizisten so heftig angriff, dass dieser zur Behandlung ins Krankenhaus musste. Ein Beamter feuert mit dem Taser zwei Pfeile auf den Mann ab, die beim Auftreffen eine Ladung von 50.000 Volt freisetzen. Einer der Polizisten schlägt den am Boden Liegenden dem Video zufolge auch an den Kopf, bevor weitere Beamte ihn zurückhalten.

Eine Sprecherin der britischen Sektion der Menschenrechtsorganisation Amnesty International (ai) sagte, das Video zeige offenbar einen "klaren Verstoß" gegen die Regeln für den Taser-Einsatz. Die Bürgerrechtsorganisation Liberty erklärte, die Aufnahme gebe Grund zu "ernsthafter Besorgnis". Die Kommission IPCC ist eine vom britischen Innenministerium finanzierte öffentliche Einrichtung, die laut Gesetz unabhängig von Polizei oder politischen Parteien agiert.

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