Besonders junge Menschen gefährdet

Cannabis: UNO warnt vor Legalisierung

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Der Internationale Suchtstoffkontrollrat (INCB) der UNO warnt davor, dass die Legalisierung des nichtmedizinischen Konsums von Cannabis zu einem höheren Konsum und einer geringeren Risikowahrnehmung zu führen scheint, insbesondere bei jungen Menschen. 

 In den USA habe sich etwa gezeigt, dass Jugendliche und junge Erwachsene in Bundesstaaten, in denen Cannabis legalisiert wurde, deutlich mehr konsumieren, hieß es in einer Aussendung.

Es gibt demnach auch Hinweise darauf, dass die allgemeine Verfügbarkeit von legalisierten Cannabisprodukten die Wahrnehmung des Risikos und der negativen Folgen des Konsums senkt. "Neue Produkte wie Esswaren oder Vaping-Produkte, die in ansprechenden Verpackungen vermarktet werden, haben den Trend verstärkt", so der Kontrollrat. Der INCB war der Ansicht, dass dies zu einer Verharmlosung der Auswirkungen des Cannabiskonsums in der Öffentlichkeit, insbesondere bei jungen Menschen, beigetragen hat.

"Die expandierende Cannabisindustrie vermarktet Cannabisprodukte, um junge Menschen anzusprechen, und das ist ein großer Grund zur Sorge, ebenso die Art und Weise, wie die mit dem Konsum von hochpotenten Cannabisprodukten verbundenen Schäden heruntergespielt werden", sagte INCB-Präsidentin Jagjit Pavadia.

In allen Ländern, in denen Cannabis legalisiert wurde, zeigten Daten, dass cannabisbedingte Gesundheitsprobleme zugenommen haben. "Zwischen 2000 und 2018 haben sich die weltweiten medizinischen Aufnahmen im Zusammenhang mit Cannabisabhängigkeit und -entzug verachtfacht. Die Einweisungen aufgrund cannabisbedingter psychotischer Störungen haben sich weltweit vervierfacht", warnte der INCB.

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