Nach brutaler Lehrer-Ermordung

Erdogan: Macron will Muslime schwächen

Teilen

 Erdogan: Macron habe das Ziel, Muslime "passiv", "kümmerlich" und "ängstlich" zu machen. 

Istanbul. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron vorgeworfen, anti-islamische und anti-muslimische Debatten für seine Zwecke zu instrumentalisieren. Es sei das wirksamste Mittel für westliche Politiker, um eigene Fehler zu vertuschen, sagte Erdogan am Dienstag nach einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu.
 
Derartige Initiativen, die besonders durch Macron vorangetrieben würden, hätten etwa zum Ziel, Muslime "passiv", "kümmerlich" und "ängstlich" zu machen. Diejenigen, die durch den Aufstieg des Islams gestört würden, griffen die Religion an, indem sie selbstverursachte Krisen vorschieben würden, sagte Erdogan demnach.
 
Nach der brutalen Ermordung eines Lehrers hatten Macron und seine Regierung angekündigt, ihr Vorgehen gegen den "radikalen Islamismus" zu verschärfen. Innenminister Gérald Darmanin sagte am Montag im Radiosender Europe 1, es habe zahlreiche Polizeieinsätze gegen "Dutzende Personen" aus dem radikalisierten Milieu gegeben. Einsätze dieser Art sollten in den kommenden Tagen fortgesetzt werden.
 
Schon zu Monatsbeginn hatte Macron in einer Rede über "radikalen Islamismus" gesprochen und damals angekündigt, es gehe darum, einen "Islam der Aufklärung" in Frankreich aufzubauen und "Separatismus" zu bekämpfen.
Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.