Zahlreiche Arbeiter werden noch unter den Trümmern vermutet.
Bei einer Explosion in einer französischen Petrochemieanlage in der Nähe der deutschen Grenze sind am Mittwoch mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. Sechs Menschen wurden bei der Explosion an einem Standort des Erdölkonzerns Total in der Stadt Carling in Lothringen nach Unternehmensangaben verletzt. Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot im Einsatz.
Arbeiter verschüttet?
Während die Behörden davon sprachen,
dass noch zahlreiche Arbeiter unter Trümmern begraben lägen, machte Total
darüber keine Angaben. Die Explosion ereignete sich gegen 15.10 Uhr, die
genaue Ursache war zunächst unklar. Die Feuerwehr war mit etwa 20 Fahrzeugen
und 50 Feuerwehrmännern im Einsatz.
Explosion im Dampfspalter
Die Explosion ereignete sich Total
zufolge, als ein sogenannter Dampfspalter wieder in Gang gesetzt werden
sollte, der zuvor wegen schlechten Wetters ausgeschaltet worden war. Dabei
explodierte eine Anlage, in der Wasserdampf hergestellt wird. Mit
Dampfspaltern werden in der chemischen Industrie Erdöl und andere Rohstoffe
mit Hilfe von Wasserdampf umgewandelt, zum Beispiel bei der Herstellung von
Kunststoffen. Dabei werden die Rohstoffe auf eine Temperatur von 800 Grad
gebracht und dann schlagartig abgekühlt.
An dem Dampfspalter Nummer 1, an dem das Unglück passierte, sind in der Regel etwa 100 Arbeiter eingesetzt. Die Anlage wird von Total Petrochemicals France (TPF) betrieben, der Chemiesparte des französischen Erdölunternehmens.
Im Jahr 2001 starben 31 Menschen bei der Explosion einer Düngemittelfabrik eines Tochterunternehmens von Total im südfranzösischen Toulouse. Tausende Menschen wurden verletzt und 30.000 Häuser zerstört.