Indonesien

Fähre mit über 600 Passagieren gesunken

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Inmitten eines Sturms ist vor der indonesischen Insel Java eine Fähre mit mindestens 638 Menschen an Bord gesunken.

Rettungskräfte konnten nach offiziellen Angaben am Samstag bis zum Einbruch der Nacht 59 Überlebende bergen. Heftiger Wind und hohe Wellen behinderten die Suche nach weiteren Überlebenden. "Wir befürchten, dass viele ums Leben kamen", sagte ein Mitarbeiter der Hafenverwaltung in Semarang, Slamet Bustam.

Funkkontakt gegen Mitternacht
In seinem letzten Funkkontakt informierte der Kapitän der "Senopati" die Hafenbehörde nach Angaben der Marine am Freitag gegen Mitternacht, das Schiff sei schwer beschädigt und sinke. Bustam erklärte, bis zu fünf Meter hohe Wellen seien über das Deck der Fähre hereingebrochen. Überlebende berichteten, an Bord hätten Passagiere um Rettungswesten gekämpft.

Suchaktion trotz schwerer See
Zwei Schiffe der Marine suchten im Unglücksgebiet, fanden aber bei schlechter Sicht keine Überlebenden. Die Suchaktion werde trotz des schlechten Wetters fortgesetzt, sagte Verkehrsminister Hatta Radjasa in Semarang.

Viele Angehörige vermisst
Vor dem Büro der Fährgesellschaft PT Prima Fista versammelten sich besorgte Angehörige von Passagieren. "Ich warte auf meine Mutter, Tante, Schwester und meinen Neffen, die mit mir Silvester feiern wollten", so der 26 Jahre alte Yulis.

Fähren oft überladen
Der Verkehrsminister sagte am Samstag nach Gesprächen mit Rettungskräften, es seien 638 Menschen an Bord gewesen. Schiffe in Indonesien haben oft deutlich mehr Menschen an Bord als in den Listen angegeben, so dass die Behörden oft keine genauen Angaben über die Zahl der Passagiere machen können.

Auf dem Weg nach Borneo
Die Fähre kenterte auf dem Weg von Java nach Borneo in stürmischer See 40 Kilometer vor der Küste der Insel Mandalika.

Weiteres Unglück am Freitag
Kurz zuvor war am Freitag ein Schiff mit 100 Menschen an Bord vor der Nordwestküste Sumatras gesunken. Drei Menschen kamen nach Angaben des Verkehrsministers ums Leben, 26 wurden vermisst.

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