Sechs Tote

Flüchtlinge ins Meer geworfen?

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Die UNO untersucht Vorwürfe gegen die griechische Küstenwache, die vierzig Menschen aus Nahost und Nordafrika über Bord geworfen haben soll.

Die Vereinten Nationen gehen dem Vorwurf nach, die griechische Küstenwache habe in der Ägäis rund vierzig Flüchtlinge ins Meer geworfen und damit den Tod von mindestens sechs Menschen verschuldet. Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR habe die griechischen und die türkischen Behörden um Auskunft gebeten, sagte der Sprecher des UNHCR-Büros in Ankara, Metin Corabatir. Flüchtlinge, die am Dienstag an der türkischen Ägäisküste aufgegriffen wurden, hatten berichtet, dass sie nach der versuchten illegalen Einreise nach Griechenland von der griechischen Küstenwache ins Meer geworfen worden seien. Die griechischen Behörden weisen den Vorwurf zurück.

Sechs Tote, drei Vermisste
Corabatir sagte, seine Organisation wolle auch die Flüchtlinge selbst befragen. Die Menschen aus dem Nahen Osten und aus Nordafrika hatten den türkischen Behörden zufolge ausgesagt, sie hätten in der Nacht zum Dienstag versucht, von der Türkei aus zur griechischen Insel Chios zu gelangen. Dort seien sie von der griechischen Küstenwache festgenommen und in der Nähe des türkischen Festlandes ins Wasser geworfen worden. Die Leichen von sechs ertrunkenen Flüchtlingen wurden geborgen und inzwischen beigesetzt. Drei Menschen werden noch vermisst. Die übrigen 31 Flüchtlinge wurden in der Türkei in Gewahrsam genommen und sollen abgeschoben werden.

Streit zwischen Athen und Ankara
Die Türkei und Griechenland streiten sich seit langem über den Umgang mit Flüchtlingen, die versuchen, über die Türkei auf eine griechische Insel und damit in die EU zu kommen. Der türkische Außenamtssprecher Namik Tan sagte, in jüngster Zeit häuften sich Fälle, in denen Flüchtlinge von den griechischen Behörden in türkischen Hoheitsgewässern ausgesetzt würden. Corabatir sagte, die UNO wolle ein Treffen von Vertretern der Küstenwachen Griechenlands und der Türkei zu Stande bringen, um die Zusammenarbeit beider Länder zu verbessern.

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