Der Jemen steht unter Wasser: 30 Std. durchgehend Regen. Bis zu 180 Tote und 7000 Obdachlose sind die erschreckenden Zahlen der schweren Regenfälle.
Durch die Flutkatastrophe im Jemen sind nach UN-Angaben offenbar bis zu 180 Menschen ums Leben gekommen. Das teilte das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR am Dienstag unter Berufung auf die jemenitische Regierung mit.
Angaben noch nicht bestätigt
UNHCR-Sprecher Ron Redmond
warnte allerdings, die Angaben könnten noch nicht bestätigt werden, weil
Teile des Katastrophengebiets noch von der Außenwelt abgeschnitten seien.
Das UN-Koordinationsbüro für humanitäre Angelegenheiten (OCHA) hatte die
Zahl der Toten zuletzt mit 69 beziffert, 1700 Häuser wurden demnach
beschädigt oder zerstört.
Das UNHCR hat nach eigenen Angaben bereits elf Lastwagen mit Hilfsgütern wie Matratzen, Decken und Moskitonetzen für rund 3500 Menschen ins Katastrophengebiet entsandt. Auch die Weltgesundheitsorganisation kündigte Arzneimittellieferungen für rund 50.000 Menschen an, die unter Durchfall und Malaria leiden. Wegen der verheerenden Flutkatastrophe in dem Land im Südwesten der Arabischen Halbinsel sind rund 10.000 Menschen auf der Flucht.
7000 Menschen obdachlos
Außerdem seien über 7000 Menschen
obdachlos geworden, sagte ein Behördenvertreter am Sonntag. Den
Überschwemmungen waren sinnflutartige Regenfälle vorausgegangen. In den
besonders schwer betroffenen Provinzen Hardamut und Mahra im Südosten des
Landes fiel über 30 Stunden lang heftiger Regen. Die Regierung erklärte die
Regionen zu Katastrophengebieten.
Von den schlimmsten Überschwemmungen im Jemen seit Jahrzehnten sind auch die Lehmgebäude der Unesco-Weltkulturerbe-Stadt Shibam bedroht. Präsident Ali Abdullah Saleh, der die Krisenregionen besuchte, forderte das Parlament auf, ein Hilfspaket zu verabschieden. Jemen ist eines der ärmsten Länder der Welt und kämpft während der Monsun-Saison regelmäßig mit Überschwemmungen.
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