Die Fabrik stellt hauptsächlich Waren für den Handelsriesen Metro her. Das Mädchen hatte unter dem Druck ihres Chefs an sieben Tage in der Woche 13 bis 15 Stunden gearbeitet.
In einer für den deutschen Handelskonzern Metro produzierenden Textilfabrik in Bangladesch hat sich eine junge Frau unter dem Druck ihrer Chefs zu Tode geschuftet. Die 18-jährige Fatema Akter sei im Dezember während ihrer Schicht tot zusammengebrochen, berichtete die US-Organisation National Labor Committee (NCL). Demnach musste das Mädchen an sieben Tagen in der Woche 13 bis 15 Stunden in der Textilfabrik in der Hafenstadt Chittagong arbeiten und pro Stunde bis zu hundert Jeanshosen reinigen.
Erholungstag verweigert
Der 18-jährigen wurde dem zu Wochenbeginn
veröffentlichten NLC-Bericht zufolge trotz Erschöpfung und Schmerzen in
Brust und Armen ein freier Tag zur Erholung verweigert. Stattdessen habe der
Vorgesetzte das Mädchen hart ins Gesicht geschlagen und ihr befohlen, ihre
Arbeit fortzusetzen. Demnach waren für die Arbeiter in der Fabrik
14-Stunden-Schichten ohne Pause, erzwungene Überstunden und Schläge an der
Tagesordnung.
Metro kündigte Vertrag
Rund 80 Prozent der in der Fabrik
hergestellten Textilien wurden laut NCL für den deutschen Handelsriesen
Metro produziert. Der Konzern bedauerte den Todesfall der 18-Jährigen in
einer Erklärung "zutiefst" und kündigte den Vertrag mit dem für die Fabrik
verantwortlichen Hersteller in Bangladesch mit sofortiger Wirkung.
Menschenrechtsgruppen hatten in der Vergangenheit wiederholt die
Arbeitsbedingungen in Bangladesch kritisiert. In tausenden Textilfabriken in
dem südasiatischen Land werden zu Billiglöhnen Waren für den Weltmarkt
hergestellt.