Ein gelber Schleimteppich mit starkem Fischgeruch hat mehrere beliebte Strände der Insel lahmgelegt. Aus Sicherheitsgründen wurde ein Badeverbot verhängt – Wasserproben sollen nun klären, was hinter dem mysteriösen Schleim steckt.
Vor der Ostküste von Gran Canaria breitet sich seit Tagen eine zähflüssige, gelbliche Masse aus, die das Wasser verfärbt und für üblen Gestank sorgt. Wie die „Teneriffa News“ berichten, mussten die Gemeinden Agüimes, San Bartolomé de Tirajana und Telde mehrere ihrer bekanntesten Strände sperren – darunter Playa de Melenara, der Strand von Vargas, sowie die Touristen-Hotspots San Agustín und Las Burras.
Überall dort wehen inzwischen rote Flaggen, und Flatterbänder versperren den Zugang zum Wasser. Die Behörden sprechen von einer „Vorsichtsmaßnahme“, nachdem das Gesundheitsamt vor möglichen Risiken gewarnt hatte. Bisher gibt es keine Entwarnung.
Ursachenforschung läuft
Als möglicher Verursacher gilt die Aquanaria-Fischfarm, die in der Region Wolfsbarsch züchtet. Das Unternehmen betreibt große Meeresbecken zwischen Punta de Tarajalillo und dem Strand Corral de Espino. Ob von dort Rückstände oder Abfälle ins Meer gelangten, wird derzeit untersucht.
Die Umweltschutzorganisation Ecologistas en Acción hat bereits Beschwerde bei der Stadt Agüimes eingereicht. Vorsitzender Consuelo Jorges López sprach von einem „intensiven Fischgeruch“ der gelben Substanz.
Reinigungen und Analysen
Die betroffenen Gemeinden haben inzwischen eine Intensivreinigung der Strandabschnitte eingeleitet. Wasserproben wurden entnommen und ins Labor geschickt. Auffällig: Noch vor wenigen Wochen seien alle Routinekontrollen unauffällig gewesen. Erst nach massiven Beschwerden von Anwohnern und Touristen reagierten die Behörden.
Mögliche Ausbreitung entlang der Küste
Der gelbe Schleim treibt weiter entlang der Ostküste – ob auch andere Strände betroffen sein werden, ist unklar. Für die Tourismusbranche kommt die Sperrung zu einem ungünstigen Zeitpunkt: Ab kommendem Jahr sollen neue Flüge aus Kassel direkt auf die Kanaren führen.
Bis die Analyseergebnisse vorliegen, heißt es für Einheimische und Urlauber: Badepause im Paradies.