57 Personen starben beim Zug-Crash – die Wut richtet sich gegen die Politik.
Athen. Mehr als 12.000 Demonstranten versammelten sich auf dem Platz vorm Parlament. Erst ließen sie Hunderte schwarze Ballons steigen, um der Toten des Zugunglücks von Larisa zu gedenken. Dann lieferten sie sich Straßenschlachten mit der Polizei: Molotow-Cocktails flogen, Mülltonnen brannten. Die Polizei setzte Tränengas ein.
Die wütenden Menschen machen die Politik für das Zugunglück von Larisa verantwortlich. Bei dem Crash kollidierten ein Personen- und ein Güterzug frontal. Der Bahnhofvorstand hatte eine Weiche falsch gestellt.
Bahnhof-Vorsteher war völlig überfordert
Anklage. Der 59-Jährige wurde in Haft genommen. Er hatte erst 2022 seine Ausbildung begonnen, obwohl die Altersgrenze für die Ausbildung bei 42 Jahren liegt. Zuvor arbeitete er als Gepäckträger und Bote. Im Job war er überfordert, heißt es. Selbst Premier Mitsotakis klagte die Eisenbahn-Gesellschaft an: „Es kann nicht sein, dass 2023 in Griechenland zwei Züge auf derselben Strecke aufeinander zurasen und niemand bemerkt das.“