Spanien

Größte Tomatenschlacht der Welt

Teilen

Mehr als 40.000 Menschen hat die größte Tomatenschlacht der Welt, die "Tomatina", am Mittwoch in die ostspanische Kleinstadt Buñol bei Valencia gelockt.

Eine Stunde lang bewarfen sich die teilweise mit kreativen Schutzkostümen ausgestatteten "Krieger" mit rund 100.000 Kilogramm der überreifen Früchte.

Das beliebte Spektakel tauchte Plätze, Straßen und Häuser der rund 10.000 Einwohner zählenden Stadt im Nu in eine rote Soße. Seit 61 Jahren findet die "Tomatina" traditionell am letzten Mittwoch im August statt und zieht Touristen aus Europa, Asien und den USA an. "Die Schlacht hilft, Stress abzubauen. Und die Tomaten sind auch gut für die Haare", meinte Stadträtin Pilar Garrigues.

Wettlauf zu den Duschen
Damit niemand verletzt wurde, mussten die "Krieger" die Tomaten vor dem Wurf in der Hand zerdrücken und eine Sperrzone rund um die fünf Lastwagen einhalten, die die Meute mit Tonnen an "Munition" belieferten. Ein Böllerschuss setzte der Schlacht ein Ende und bildete gleichzeitig den Startschuss zum Wettlauf zu den rund 500 Duschen, die die Stadt für das traditionelle Spektakel aufgestellt hatte. Mit Holzschiebern und Wasser entfernten Dutzende Helfer der Stadtreinigung gemeinsam mit der Feuerwehr den Tomatenbrei von den Straßen.

1944 fing alles an
Den genauen Ursprung der "Tomatina" kennt niemand genau. Es wird aber erzählt, dass ausgerechnet im Hungerjahr 1944 eine Gruppe von Freunden einen Straßenmusikanten mit Tomaten beworfen habe. Dieser soll prompt zurückgeschlagen und so die erste "Tomatina" entfacht haben.

Das Fest, das 2002 zur Touristenattraktion erklärt wurde, war bis 1959 unter der Franco-Diktatur (1939-1975) nicht offiziell erlaubt. Die Stadt versuchte, die Schlacht zu verbieten, beugte sich aber letztlich dem Druck der Bevölkerung. Seit 1980 wird die "Tomatina" offiziell von der Stadt veranstaltet und von der Polizei beaufsichtigt - auch von Hubschraubern aus.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.