5,4 nach Richter

Heftiges Erdbeben erschüttert Kalifornien

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Zerbrochene Fensterscheiben, umgestürzte Regale - und fünf Verletzte: Ein Erdbeben hat Kalifornien erschüttert. Stärke: 5,4 auf der Richterskala.

Angst und Schrecken hat ein kräftiges Erdbeben am Dienstag in Kalifornien ausgelöst, das nach Angaben des Geologischen Instituts die Stärke 5,4 erreichte. Die meisten Einwohner des Westküstenstaates kamen mit dem Schrecken davon, die Bürgermeisterin von Los Angeles, Wendy Greuel, sprach von fünf Leichtverletzten.

Die von Millionen Menschen bewohnte Region muss Experten zufolge in den kommenden 30 Jahren mit Sicherheit mit einem äußerst zerstörerischen Erdbeben rechnen - doch dieses Mal "konnten wir der Kugel noch ausweichen", wie der Chef der Notfalldienste, Henry Renteria, sagte.

12 km unter der Erdoberfläche
Dem Geologischen Institut zufolge lag das Epizentrum des Bebens etwa 50 Kilometer von Los Angeles entfernt in den Chino-Hügeln. Das Beben ereignete sich 12 Kilometer unter der Erdoberfläche. Es war in ganz Südkalifornien zu spüren. Touristen in Disneyland wurden ebenso überrascht wie Badeurlauber in San Diego an der Grenze zu Mexiko. Auch eine Stadtratssitzung von Los Angeles, auf der ein Verbot für Neueröffnungen von Fastfood-Lokalen im Süden der Stadt beschlossen wurde, wurde von dem Beben unterbrochen.

Bürgermeisterin Greuel sagte, unter den fünf Verletzten seien auch zwei Menschen, die bei der Räumung eines Gebäudes niedergetreten worden seien. Verschiedenen Berichten zufolge bebte die Erde etwa "zehn bis zwölf Sekunden" lang. Nach Angaben der Behörde Geological Survey (USGS) folgten in wenigen Stunden mehr als 50 schwächere Nachbeben. Wolkenkratzer schwankten und Menschen liefen in Panik aus ihren Häusern und Bürogebäuden auf die Straße. Örtliche Fernsehsender zeigten umgestürzte Regale in den Supermärkten, zerbrochene Fensterscheiben, aufgeregte Menschen vor Bürohäusern mit ihren Handys. Doch der Schreck war größer als der Schaden.

Arnie: "Wir müssen auf alles gefasst sein"
"Gott sei Dank hat es bisher keine Berichte über ernste Verletzungen oder Schäden gegeben", sagte Kaliforniens republikanischer Gouverneur Arnold Schwarzenegger. "Das erinnert uns wieder daran, dass wir in Kalifornien auf alles und jedes gefasst sein müssen", fügte er hinzu. Er erinnerte die Bürger außerdem daran, mit Notproviant und Evakuierungsplänen für größere Katastrophen gewappnet zu sein. Die Stadt Los Angeles sprach von einem "schweren seismischen Ereignis". Brücken und Autobahnen sollten auf Risse überprüft werden.

"Ich war noch nie am Epizentrum eines Erdbebens", berichtete der Sprecher des Flughafens von Chino, James Jenkins. "So etwas Heftiges habe ich noch nie gespürt. Ich hätte gewettet, es hatte die Stärke sechs." Obwohl es an einigen Orten des Westküstenstaates zu Verkehrsbehinderungen kam, nahmen kurze Zeit nach dem Beben Flughäfen und Bahnhöfe ihren normalen Betrieb wieder auf.

Los Angeles liegt in der Nähe des San-Andreas-Grabens, einer der tektonisch aktivsten Zonen der Erde. Experten haben berechnet, dass die Wahrscheinlichkeit eines großen Bebens mit weitreichenden Zerstörungen in der Region binnen der kommenden 30 Jahre bei 90 Prozent liegt. Im Jahr 1994 starben mindestens 60 Menschen, als Los Angeles von einem Beben der Stärke 6,7 erschüttert wurde. 1987 starben in San Francisco 67 Menschen. Die Bebenstärke war damals bei 6,9 gelegen.

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Kinder suchen Schutz unter den Schulbänken.

Chaos in den Supermärkten.

Gouverneur Schwarzenegger bei der ersten Pressekonferenz nach dem Erdbeben.

Evakuierte Studenten warten.

Schäden nach dem Erdbeben.

Aufräumarbeiten

Die Feuerwehr bei den Aufräumarbeiten.

Schäden in einem Wohnmobil