Eva Herman musste die Talkshow von Johannes B. Kerner vorzeitig verlassen. Nun wirft sie dem Moderator vor, überfordert gewesen zu sein.
Eine Woche nach ihrem Rauswurf aus der ZDF-Show von Johannes B. Kerner hat die deutsche Autorin und Ex-TV-Moderatorin Eva Herman ihr Schweigen gebrochen und den Moderator für den Eklat mitverantwortlich gemacht. Sie glaube, Kerner sei einfach überfordert gewesen, sagte die 48-Jährige der "Bild"-Zeitung: "Ich hatte die ganze Zeit vorher überlegt, ob ich selbst das Studio verlasse." Aber sie habe den Vorwurf befürchtet, dass sie ausweichen oder sich nicht stellen würde.
Gespräch abgebrochen
Kerner hatte am Dienstag vergangener
Woche vor laufenden Kameras nach 50 Minuten ein TV-Gespräch mit Herman
abgebrochen, weil diese nur ausweichend auf Fragen nach ihren umstrittenen
Äußerungen zur NS-Familienpolitik geantwortet habe.
Die ehemalige Sprecherin der "Tagesschau" sagte: "Als Johannes Kerner mich dann verabschiedete, war ich auch ein Stück erleichtert - weil damit ein fast einstündiges Entsetzen beendet wurde." Allerdings sei sie Kerner nicht böse: "Ich glaube, dass ihm die Situation entglitten ist." Ihren Auftritt bereut sie nicht. Schließlich habe sie die Möglichkeit gehabt, Dinge aus ihrer Sicht zu erzählen und zu begründen: "Wenngleich mir diese Möglichkeit einige Teilnehmer der Sendung gar nicht ernst geben wollten."
Keine Rückkehr ins TV
Derzeit will Herman nicht ins
Fernsehen zurückkehren. Auch die Angebote, in die Politik zu gehen, habe sie
ausgeschlagen. Allerdings wolle sie ganz sicher ein weiteres Buch schreiben.
Über den Inhalte wollte sie allerdings noch nichts sagen: "Aber es wird ganz
sicher interessant", sagte sie dem Blatt.
Herman hatte bei der Präsentation ihres jüngsten Buches Empörung ausgelöst, weil eine Aussage von ihr als Lob der Familienwerte während der NS-Zeit interpretiert wurde. Der NDR, für den sie fast 20 Jahre lang gearbeitet hatte, hatte sie daraufhin entlassen. Dagegen klagt Herman.