Zehntausende Menschen warteten neben dem Flughafen.
Fast zwei Jahre nach dem Militärputsch in Honduras ist der frühere Präsident des Landes, Manuel Zelaya, aus dem Exil zurückgekehrt. Der 58-Jährige landete am Samstag auf dem Flughafen der Hauptstadt Tegucigalpa. Er traf aus Nicaragua ein, wo er zuvor eine Nacht verbracht und dann von Präsident Daniel Ortega feierlich am Flughafen von Managua verabschiedet wurde. Zelaya hatte 16 Monate lang im Exil in der Dominikanischen Republik gelebt. Er war im Juni 2009 von der Armee aus dem Amt geputscht worden. Soldaten nahmen den 2006 gewählten Staatschef mit Billigung des Kongresses und des Obersten Gerichts des Landes fest, als dieser im Schlafanzug in seinem Bett lag.
So sollte verhindert werden, dass Zelaya eine Verfassungsänderung durchsetzt, die einem Präsidenten die Kandidatur für eine zweite Amtszeit ermöglichen sollte. Seine Rückkehr wurde möglich durch die Entscheidung eines Gerichts, das Anfang Mai die gegen ihn laufenden Verfahren wegen Korruption und Verrats gestoppt hatte. Zelayas Nachfolger Porfirio Lobo hatte daraufhin versprochen, Zelaya wieder einreisen zu lassen und seine Partei zu Wahlen zuzulassen. Im Gegenzug wird das Land wieder in die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) aufgenommen, aus der es nach dem Putsch ausgeschlossen worden war.
Zehntausende Menschen hatten am Samstag bei Temperaturen von 30 Grad Celsius auf einem Platz neben dem Flughafen auf Zelayas Rückkehr gewartet. Einige Menschen erlitten wegen der Hitze einen Kreislaufkollaps. Präsident Lobo wollte Zelaya am Samstag im Präsidentenpalast empfangen. Beide hatten am vergangenen Wochenende in Kolumbien ein Versöhnungsabkommen unterzeichnet.